Es gibt klare Regeln, wann ein Coronatest sinnvoll ist. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Soll man sich bei Husten und Fieber testen lassen? Und was heißt es, wenn der Geruchssinn verloren geht? Darauf sollten Betroffene achten.

Stuttgart - Ende Januar wurden an deutschen Flughäfen die Plakate aufgehängt, die vor dem Coronavirus warnen. Darauf steht, dass man auf Fieber, Husten und Atemnot achten soll. Das gilt selbstverständlich auch heute noch. Allerdings ist inzwischen klar, dass eine Infektion mit dem Coronavirus auch weitgehend symptomlos verlaufen kann. Und dass ein neu infizierter Mensch auch schon den Erreger übertragen kann, bevor er nennenswerte Krankheitssymptome verspürt.

Zudem lässt sich eine beginnende Coronavirus-Infektion nur schwer von einer Influenza oder auch einer Erkältung unterschieden. Doch es gibt auch einige Unterschiede. So treten Fieber und trockener Husten sowohl beim Coronavirus als auch bei Grippe häufig auf. Müdigkeit, Gliederschmerzen und Kopfweh sind bei Grippe ebenfalls häufig, kommen bei Covid-19 aber nur manchmal vor. Die bei Erkältung häufig auftretenden Halsschmerzen sind sowohl bei Covid-19 als auch bei Influenza aber nur manchmal vorhanden.

Niesen ist kein typisches Corona-Symptom

Einen deutlichen Unterschied gibt es bei Schnupfen: Er ist bei Covid-19 selten, kommt bei Grippe manchmal und bei Erkältung häufig vor. Und das bei Erkältung typische Niesen tritt weder bei Covid-19 noch bei Influenza auf. Kurzatmigkeit wiederum ist nur für Covid-19 typisch.

Wenn man auf Covid-19 hinweisende Krankheitsanzeichen fühlt, soll man sich dann testen lassen? So einfach geht das nicht. Schließlich sind bei den zur Verfügung stehenden sicheren Testverfahren die Laborkapazitäten wie auch die dafür benötigten Chemikalien nur begrenzt verfügbar – zumindest derzeit noch. Mithin hat das Robert-Koch-Institut klare Regeln für die Notwendigkeit eines Tests bei entsprechenden Krankheitssymptomen aufgestellt: Wenn man in den vergangenen zwei Wochen Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person hatte, sich in einem Risikogebiet aufgehalten hat, eine Vorerkrankung besteht, die Atemwegserkrankung schlimmer wird – also etwa Atemnot und hohes Fieber auftreten – oder man beruflich im Krankenhaus oder der Altenpflege mit besonders gefährdeten Menschen in Kontakt kommt.

Verlust von Geschmacks- und Geruchsinn

Und was bedeutet es, wenn Geschmack und Geruch leiden oder gar verloren gehen? Auch dies kann auf eine Infektion mit Coronaviren hindeuten, wobei der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns bisherigen Erkenntnissen zufolge im Frühstadium von Covid-19 noch vor anderen Symptomen auftreten kann. Aber auch hier gilt: Bei den begrenzten Testmöglichkeiten müssen die derzeit geltenden Kriterien für einen Test erfüllt sein. Andererseits sollte aber auch klar sein: Wer solche oder andere coronaverdächtige Symptome spürt, sollte sich umgehend von anderen Menschen isolieren. Auch ohne Infektion sollte man soziale Kontakte auf ein Minimum reduzieren.