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Die geplante Vorstellung am 21. April entfällt. Die Gemeinde will  bei den Bürgern für Briefwahl werben.

Jetzt steht fest: Der amtierende Schultes, Torsten Bartzsch, hat bei der Murrer Bürgermeisterwahl am 26. April zwei Konkurrenten. Den Posten streitig machen wollen ihm zum einen der Stuttgarter Musikpädagoge Ulrich Raisch, der aktuell auch in Erdmannhausen antritt, zum anderen der Ravensteiner Software-Entwickler Samuel Speitelsbach, der wie Raisch schon mehrfach vergeblich den Chefsessel in einem Rathaus einnehmen wollte.  Der Gemeindewahlausschuss, der am Mittwochabend tagte, hat alle Bewerbungen geprüft und nichts zu beanstanden gehabt.

Amtsblatt und Homepage als Plattform

In der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend hatten die Räte auch eine Entscheidung getroffen, welche die Bürgermeisterwahl betrifft: Es wird diesmal keine öffentliche Vorstellung der Kandidaten geben, wie sie für  Dienstag, 21. April, ursprünglich geplant war. Bartzsch wies darauf hin, dass solche Versammlungen nicht erlaubt seien und die Gemeinde nicht wisse, wie es nach dem 19. April weitergehe. Bartzsch überließ danach wegen Befangenheit seinem ersten Stellvertreter Markus Kaiser von der CDU den Vorsitz, der wiederum die Hauptamtsleiterin Brigitte Keller beauftragte, den Sachverhalt darzustellen. Sie schlug vor, auf die Kandidatenvorstellung zu verzichten, da diese nicht gesetzlich vorgeschrieben sei und man wegen der Pandemie zum Schutz der Bürger auf Nummer Sicher gehen wolle. Die Kandidatenvorstellung könne von der Gemeinde nicht mit digitalen Videoformaten gewährleistet werden, erklärte die Hauptamtsleiterin auf Nachfrage des Grünen Tayfun Tok. Die Räte beschlossen deshalb, den Kandidaten im Amtsblatt und auf der Internetseite Gelegenheit dazu  zu geben. Darüber hinaus sollte man darauf vertrauen, dass Zeitungen Video-Formate anböten, so Thomas Utz (SPD).

Möglichst viele Murrer sollen Briefwahl machen

Die Bürgermeisterwahl am 26. April will die Gemeinde trotz der Corona-Krise möglichst  durchführen. Zwar sei eine reine Briefwahl laut Erlass des Innenministeriums verboten, doch könnte man anstreben, dass möglichst viele Bürger von ihrem Briefwahlrecht Gebrauch machen, erklärte Brigitte Keller. Ob und wie man Wahllokale öffne, darüber stehe der Wahlausschuss im Kontakt mit der Rechtsaufsichtsbehörde des Landratsamtes. Die Behörde könne die Wahl  noch absagen, und auch der Gemeinderat könne nach neuen Vorgaben in einer außerordentlichen Sitzung Entscheidungen treffen. Würde die Wahl verschoben, bliebe  Amtsinhaber Torsten Bartzsch geschäftsführend im Amt, so Keller. Dann müsste das gesamte Bewerbungsverfahren durch den Gemeinderat  neu betrieben werden.