Ein Auto ist aktuell am Straßenrand, ein anderes auf dem Parkplatz direkt abgestellt. Foto: Werner Kuhnle

Seit Monaten stehen zwei abgemeldete Autos auf dem Pleidelsheimer Park & Ride Parkplatz. Diese Art der illegalen Müllentsorgung wird immer mehr zum Dauerzustand und ärgert Bürgermeister und Gemeinderat. Denn: Pro Jahr sind es in der Regel zwei Autos.

Pleidelsheim - Wer in den vergangenen Monaten am P+M-Parkplatz in Pleidelsheim vorbeigefahren ist, dem wird das kleine graue an der Straße abgestellte Auto auch schon ins Auge gestochen sein. Der Außenspiegel ist abgefahren, ein roter Aufkleber mit dem Bild eines Abschleppdienstes prangt an der Seite. Und doch scheint irgendwie nichts zu passieren. So zumindest das Empfinden von CDU-Rat Manfred Ziegler, der das Thema deshalb am Donnerstagabend in der Gemeinderatssitzung ansprach.

„Ich fahre jeden Tag am Parkplatz vorbei, und da stehen schon seit mehreren Monaten zwei abgemeldete Autos. Eines davon ist sogar mit Altöl beladen. Was passiert da überhaupt? Gar nichts?“, wollte er von Bürgermeister Ralf Trettner wissen. Die Sache laufe, dauere jedoch, machte dieser klar und beschrieb das Prozedere: „Deutschland ist ein Rechtsstaat, und da gilt es, den Rechtsweg einzuhalten. Als erstes muss man ausfindig machen, wem ein Auto gehört. Teilweise sind ja keine Autonummern mehr dran. Dann muss man nach den Fahrgestellnummern schauen und die Leute ermitteln.“ Diese würden dann angeschrieben und gefragt, warum das Auto da stehe. Gegebenenfalls bekommen sie dann ein Bußgeld. „Wenn das alles soweit abgearbeitet ist, dann läuft es am Ende auf eine wilde Müllablagerung hinaus. Das Landratsamt ist dann dafür zuständig“, so Trettner weiter. Das Problem: „Ich kann jetzt nicht einfach hergehen und das Auto wegtun, weil es mich nervt, und nachher das Geld einfordern. Das geht nicht, weil es erst einmal keine Gefahr darstellt. Es muss den Besitzern zuerst die Möglichkeit gegeben werden, das Fahrzeug selber zu beseitigen. Und wenn sie das nicht tun und der Rechtsweg ausgeschöpft ist, dann kann das Landratsamt das Auto wegpacken.“

In der Regel dauere der komplette Prozess rund ein Jahr, erklärt Trettner. „Aber sobald der orangene Kleber drauf ist, sieht man zumindest: Es passiert was.“ Die Gemeinde könnte das Auto zwar jederzeit auf eigene Faust abschleppen lassen und woanders hinstellen, „aber dann zahlen wir die Kosten, und das wollen wir auch nicht“, so der Rathauschef.

Was ihn ärgert, ist, dass diese Art der illegalen Müllentsorgung „immer mehr Thema und leider zum Dauerzustand wird“. In den vergangenen Jahren sind es pro Jahr im Durchschnitt circa zwei Autos, die am Pleidelsheimer Parkplatz abgestellt werden. „Und das nur, weil manche Leute meinen, sie kommen einfach umhin, ihr Auto zu entsorgen. Das verstehe ich nicht, denn ein paar hundert Euro bekommst du doch immer für deinen Schrotthaufen, selbst wenn du ihn beim Schrott abgibst“, so Trettner.