Senta Berger blickt auf eine lange Karriere zurück. Foto: dpa/Felix Hörhager

Senta Berger nimmt in der nächsten Folge Abschied von der ZDF-Serie „Unter Verdacht“. Aus diesem Anlass blickt die 78-Jährige auf ihre Karriere zurück. Die hatte viele interessante Rollen zu bieten, nicht nur in einer Johannes-Mario-Simmel-Verfilmung.

Berlin - Senta Berger genießt alte Filme mit Senta Berger mit einer Mischung aus Rührung und Selbstkritik. „Filme aus den 60ern schaue ich mir unbedingt an. Ich finde es rührend. Im Heimatkanal bringen sie immer wieder „Diesmal muß es Kaviar sein“ und „Es muß nicht immer Kaviar sein“. Und ich bin fasziniert - von allem“, sagte die 78-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

„Wie ich mich bewege - schlecht. Meine Stimme - zu hoch. Das Österreichische kommt immer durch. Was ich mache - zu viel. Einmal spielte ich eine Französin - so habe ich mir Französinnen vorgestellt. Es rührt mich zutiefst.“ Eine Rolle in der italienischen Komödie „Als die Frauen noch Schwänze hatten“ hat Senta Berger 1970 allerdings eine Menge ärgerlicher Missverständnisse und Gerüchte eingebrockt.

Wortspiel statt Softporno

„Ich habe mich jahrelang gegen den Vorbehalt einzelner Journalisten wehren müssen: ,In Italien hat sie auch einen Softporno gedreht’“, erklärt sie heute. Dabei gehe alles auf ein Wortspiel zurück. Die Handlung spiele in der Steinzeit. Im Italienischen hieß der Film „Quando le donne avevano la coda“. Berger erinnert sich: „In Deutschland lief gerade die unsägliche Welle der Sexfilmchen an wie „Schulmädchen-Report“ und so weiter. Der Verleih war natürlich glücklich, dass man „Coda“, also „Schweif“, auch anders übersetzen könnte, und hat ganz stark damit gespielt.“

Die Produktion als solche habe in Deutschland kaum einer angesehen, sagte die 78-Jährige. „Der Film war ein riesiger Erfolg in Italien. Eine Parodie auf Steinzeitfilme und eine Parodie auf die römische Gesellschaft mit allen Verflechtungen, von Politik, Wirtschaft, Korruption. Der Film war harmlos, vielleicht zu harmlos.“

Nur die Fotos bleiben

Noch vor 10 oder 20 Jahren habe das falsche Porno-Gerücht sie in der Presse verfolgt. „Erst habe ich es dann richtig gestellt und dann habe ich es irgendwann gelassen. Es war einfach ärgerlich. Damals hab’ ich öfter gedacht: Ich hätte es vielleicht doch nicht machen sollen“, erinnert sich Berger. „Was bleibt über von diesem Film? Nichts außer den Fotos. Und die Fotos kursieren überall und vermitteln einen Eindruck, der so gar nicht richtig ist.“

Senta Berger gehört seit Jahrzehnten zu den erfolgreichsten Film- und Fernsehschauspielerinnen im deutschsprachigen Raum. Sie spielte am Wiener Burgtheater und bei den ersten Adressen der deutschen Bühnenlandschaft, drehte Kinofilme und TV-Serien im In- und Ausland. Am Samstag ist sie letztmals in der ZDF-Krimireihe „Unter Verdacht“ zu sehen. Die Folge „Evas letzter Gang“ läuft am Samstag, 28. März, um 20.15 Uhr im ZDF.