Gesundheitsminister Jens Spahn will mit dem Hersteller von Sputnik V einen bilateralen Vertrag über Lieferungen für Deutschland schließen. Foto: dpa/Annette Riedl

Alleingang ohne Einbindung der Europäischen Union: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sich in bilateralen Gesprächen mit Russland um eine mögliche Belieferung mit dem Impfstoff Sputnik V bemühen.

Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will sich in bilateralen Gesprächen mit Russland um eine mögliche Belieferung mit dem Impfstoff Sputnik V bemühen - im Alleingang ohne Einbindung der Europäischen Union. Die EU-Kommission habe am Mittwochabend bei Beratungen der EU-Gesundheitsminister angekündigt, ihrerseits keine Verträge über Impfstoff-Lieferungen aus Russland abschließen zu wollen, sagte Spahn am Donnerstag in einem Interview mit dem Radiosender WDR5. Er habe daraufhin „für Deutschland im EU-Gesundheitsministerrat auch erklärt, dass wir dann mit Russland bilateral reden werden“.

Zwei offene Fragen klären

Allerdings sei es nun zunächst an Russland, zwei offene Fragen zu klären, sagte Spahn. Zum einen müsse Russland EU-Arzneimittelbehörde (EMA) weitere Daten liefern, damit die Behörde über die Zulassung von Sputnik V in der EU entscheiden könne. Ohne eine solche EU-weite Zulassung könne der Impfstoff in Deutschland nicht verwendet werden.

Zum anderen erwarte er von Russland „eine verbindliche Aussage wann welche Menge konkret nach einer Zulassung auch Deutschland erreichen könnten“, sagte der Minister. „Um wirklich einen Unterschied zu machen in unserer aktuellen Lage, müsste die Lieferung schon in den nächsten zwei bis vier, fünf Monaten kommen - ansonsten haben wir so oder so mehr als genug Impfstoff.“