Küchenabfälle gehören in die Biotonne, nicht in den Restmüll. Foto: dpa/Peter Steffen

Derzeit läuft bundesweit eine Aktion, um die Biotonne richtig und besser auszunutzen. Das hilft der Umwelt.

Stuttgart - Sauber getrennter Bioabfall gehört in die braune Tonne und ist kein unbrauchbarer Müll, sondern kann nützlich und sinnvoll eingesetzt werden.“ So steht es auf der Internetseite für den Biomüll der Stadt Stuttgart. Weil dies aber immer noch viele Bürger nicht verinnerlicht haben, führt derzeit ein breites Bündnis aus Umweltorganisationen, Politik und Wirtschaft die bundesweiten „Aktionswochen Biotonne Deutschland“ durch. Diese dauern noch bis zum 2. Oktober. Damit soll für eine bessere Sammlung von Biomüll geworben werden. Wobei die Landeshauptstadt mit der braunen Tonne bereits einen wichtigen Beitrag bei der Entsorgung und Wiederverwertung biologischer Abfälle leistet.

Die Bundesumweltministerin Svenja Schulze unterstützt die Aktion mit einer eindringlichen Mahnung: „Bioabfälle in der Restmülltonne sind verschwendete Ressourcen.“ Und die Verschwendung ist enorm: Laut Umweltbundesamt landen in den Restmülltonnen Deutschlands mehr als drei Millionen Tonnen Bioabfälle. Beeindruckende 39 Prozent des Restmülls bestehen aus Küchenabfällen und Lebensmittelresten – gefolgt von Hygieneprodukten mit gut 13 Prozent und Kunststoffen mit knapp sieben Prozent. Das ist aber nur so, weil bundesweit in vielen Haushalten noch eine eine eigene Biotonne fehlt.

Stuttgart: Leerung im Vollservice

Allerdings betont der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft der Stadt Stuttgart (AWS), dass seit 2015 die getrennte Sammlung von Bioabfall gesetzlich vorgeschrieben ist. Seit 2019 werde in Stuttgart der Biomüll im „Vollservice“ geleert: Damit müssten die Nutzer „bei einem satzungskonformen Standplatz die braunen Tonnen am Tag der Leerung nicht mehr bereitstellen“. In Grüngutsäcke abgepackter Biomüll wird übrigens bei der Bioabfall-Leerung mitgenommen. Die Stadt weist auch darauf hin, dass der Kompost in der Landwirtschaft eingesetzt wird. „Deshalb ist es so wichtig, keine Kunststoffbeutel – auch keine biologisch abbaubaren Kunststoffbeutel – in die Biotonne zu werfen.“

Was aber gehört in den Bioabfall? An oberster Stelle stehen Nahrungs- und Küchenabfälle wie Brotreste, Eierschalen, Gemüseabfälle, Käsereste, Kaffeefilter, Obstabfälle und Teebeutel. Auch Fleischreste, Knochen und Wurst zählen laut AWS dazu, die man auf dem privaten Komposthaufen besser nicht entsorgt, weil sie dort Mäuse und Ratten oder gar Füchse anlocken. Ebenfalls in der Biotonne sollen Gartenabfälle entsorgt werden, also Hecken- und Strauchschnitt, Gras, Laub, verwelkte Blumen und Unkraut. Auch organisches Einstreu wie Heu, Stroh und Späne müssen in den Bioabfall.

Zerknülltes Zeitungspapier hilft

Noch ein Tipp: Bevor man die Biotonne füllt, sollte man zerknülltes Zeitungspapier auf deren Boden legen. Das trägt dazu bei, dass weniger unangenehme Gerüche entstehen – genauso wie Zwischenlagen aus Zeitungen. Außerdem friert dann der Bioabfall im Winter nicht so leicht am Behälter fest. Und noch eine Empfehlung haben die Stuttgarter Müllentsorger parat: „Packen Sie Bioabfälle in alte Zeitungen oder Papiertüten. Diese Tüten sind in verschiedenen Einzelhandelsgeschäften erhältlich.“ Wie gesagt: Kunststofftüten aller Art sind tabu.