Isabel Reis (links) und ihr Mann Joaquim haben das Ehepaar Zettler überrascht. Foto: privat

Weihnachten ohne Geschenke ist undenkbar? Von wegen. Das Ehepaar Reis und einige ihrer Freunde haben es probiert. Und dabei sehr viel Gutes getan.

Steinheim - Isabel Reis und ihr Mann Joaquim haben das Projekt „Stückchen Himmel“ schon in der Vergangenheit unterstützt. 2017 haben die beiden im Gemeindehaus Arche in Steinheim, das sie als Hausmeisterehepaar betreuen, einen portugiesischen Sonntag gefeiert. Den haben damals 130 angemeldete Gäste besucht. Joaquims Verwandtschaft aus Portugal kochte, die Gäste aßen, feierten und zahlten. Rund 5000 Euro kamen auf diese Weise für das Projekt „Stückchen Himmel“ des ehemaligen Marbachers Thomas Zettler zusammen. Dass eine solche Benefizaktion in diesen Zeiten wegen der Coronalage nicht mehr so ohne Weiteres möglich ist, erklärt sich von selbst.

Freunde, Bekannte und Familie sind mit an Bord

Trotzdem wollte das Ehepaar Reis nicht untätig sein. Zumal sie gehört hatten, dass Thomas Zettler derzeit Sorgen plagen. Die Spendengelder für die Kindertagesstätte und die Schule Cantinho do Céu werden knapper. „Deshalb ist er vor Weihnachten nach Deutschland gekommen, um Spenden zu sammeln“, berichtet Isabel Reis.

„Wir haben uns daraufhin überlegt, wie wir Thomas und sein Projekt unterstützen können“, erinnert sich Isabel Reis. Da kam ihnen die Idee: Sie wollten in diesem Jahr keine Weihnachtsgeschenke bekommen und das gesparte Geld spenden. „Wir haben das also Freunden, Bekannten und in der Familie erzählt und viele fanden die Idee toll.“

Das Geld kommt an der richtigen Stelle an

Rund 20 Personen haben sich schließlich an der Aktion beteiligt und rund 2300 Euro sind zusammengekommen. Fehlte noch die Spendenübergabe . . . „Wir haben Thomas und Júnia Zettler zum Essen eingeladen und ihnen als Überraschungsbonbon das gesammelte Geld überreicht“, sagt Isabel Reis, die mit dem Ehepaar befreundet ist. Dass die beiden sich sehr gefreut haben, dürfte nicht überraschen. Und auch das Ehepaar Reis ist glücklich: „Wir möchten den Kindern in den Favelas helfen.“ Und auf diese Weise wisse man einfach, dass das Geld dort ankomme, wo es gebracht werde. Da spielt es für sie auch keine Rolle, für was die Zettlers das Geld genau einsetzen – sie vertrauen ihnen.

Und wissen dabei, dass sie den Ärmsten der Armen helfen. „Hier in Deutschland ist es gar nicht so im Bewusstsein der Menschen, dass es anderswo auf der Welt am Allernötigsten fehlt“, führt Isabel Reis auf, dass zum Beispiel viele Kinder nicht genügend Essen haben. Deshalb ist es den Steinheimern ein großes Anliegen, auf die Not aufmerksam zu machen. Und vielleicht, so Isabel Reis, findet ihre Idee ja auch Nachahmer.

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