Bereits seit 2016 wird in Steinheim Jahr für Jahr drei Wochen lang geradelt, was das Zeug hält. Verschiedene Aktionen umrahmten bislang den Wettbewerb. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Wettbewerb „Stadtradeln“ ist in Steinheim bereits seit Jahren eine Erfolgsgeschichte. Dieses Jahr springen zwei weitere Kommunen auf den Zug auf. Am 1. Juli geht es los.

Marbach/Bottwartal - Ob im Alltag oder in der Freizeit: Viele sind schon länger gerne und viel Rad gefahren, andere haben den Drahtesel während der Corona-Zeit neu für sich entdeckt. Und ob so oder so: Gut für Mensch und Umwelt ist die Fortbewegung auf zwei Rädern allemal. Der Wettbewerb „Stadtradeln“ soll dies unterstützen. Während die Aktion in Steinheim bereits seit fünf Jahren stattfindet, geht sie in Marbach und Oberstenfeld heuer erstmals über die Bühne.

Klimaschutz und die Förderung des Radverkehrs sind die Ziele der Kampagne. Organisiert wird sie vom Klima-Bündnis, das sich für den Schutz des Weltklimas einsetzt. Beim Stadtradeln können sich Kommunen an 21 zusammenhängenden Tagen, die im Zeitraum zwischen dem 1. Mai und dem 30. September frei wählbar sind, an dem Wettbewerb beteiligen. Gesucht werden die fahrradfreundlichsten Kommunen, die die meisten Kilometer erradeln.

Motivierendes Kilometer-Sammeln

Cilli Issler von der ADFC-Ortsgruppe Marbach ist schon Feuer und Flamme, dass die Schillerstadt jetzt auch auf die Aktion aufspringt. Sie kennt diese nämlich bereits von ihrem bisherigen Wohnort Schwaikheim, wo sie beim Stadtradeln mit einer eigenen E-Bike-Gruppe mitgemacht hatte. Dabei habe man Einiges an Kilometern gemacht und dafür entsprechend Preise eingeheimst. „Das war sehr motivierend“, so Issler. Sie ist schon gespannt, ob die Marbacher auf die Aktion ebenso anspringen.

Seitens des ADFC Marbach wäre jedenfalls die eine oder andere gemeinschaftliche Aktion zum Stadtradeln geplant, inwiefern diese coronabedingt umgesetzt werden können, müsse abgewartet werden. Zwar handle es sich um einen Wettbewerb, aber es gehe nicht unbedingt ums Gewinnen. „Hauptsache das Auto stehen lassen und ab aufs Fahrrad“, ist hier Cilli Isslers Credo.

Auch Oberstenfelds Bürgermeister Markus Kleemann sieht die Aktion sportlich. „Dabeisein ist alles“, sagt er. „Wir freuen uns aufs Stadtradeln.“ Mit der Teilnahme wolle man dazu beitragen, das Fahrrad als Alternative zum Auto in den Mittelpunkt zu stellen. „Zudem leben wir ja in einer wunderschönen Gegend, in der das Radfahren schon jetzt eine relativ große Rolle spielt.“ Kleemann will fürs Stadtradeln auch selbst in die Pedale treten. Er sei mit seinem privaten E-Bike ohnehin oft dienstlich unterwegs. „In einer Gemeinde wie Oberstenfeld kann man so ja zahlreiche Einrichtungen und Orte gut erreichen.“

Steinheim ist seit 2016 dabei

In Steinheim startete das jährliche Stadtradeln bereits 2016. Ein Jahr zuvor hatte der dortige Grünen-Stadtrat Rainer Breimaier den Antrag gestellt, dass sich die Stadt an dem Projekt beteiligt. Was dann auch geschah. Die bisherigen Zahlen können sich sehen lassen. Im ersten Jahr startete man mit 195 Teilnehmern, die knapp 45 000 Kilometer erradelten. 2017 waren es schon 57 500 Kilometer und so weiter. Alles getoppt wurde im vergangenen Jahr. Da waren es 266 Teilnehmer und 87 500 geradelte Kilometer. „Wir waren selbst etwas verwundert“, räumt Inge Bauer von der Steinheimer Stadtverwaltung ein. Denn wegen Corona fand 2020 kein Rahmenprogramm wie Auftaktveranstaltung, Sternfahrt oder Fahrradmesse statt. Dem Stadtradeln hat das aber offensichtlich keinen Abbruch getan.

Das gilt auch bundesweit, wie das Klima-Bündnis auf seiner Homepage mitteilt. „Jedes Jahr wächst die Teilnehmerzahl“, heißt es dort. „So konnten 2020 bereits über 115 Millionen Kilometer erradelt werden, davon 23,2 Millionen allein hier in Baden-Württemberg.“

Das Stadtradeln in den Kommunen im Landkreis findet vom 1. bis 21. Juli statt. Weitere Infos unter www.radkultur-bw.de.