Die Ortsschilder von Marbach werden sukzessive erneuert. Die Kommune darf die Zusatzbezeichnung Schillerstadt führen. Ein Anfang wurde schon gemacht.
Marbach - Amtlich ist es bereits seit 9. Dezember. An dem Tag überreichte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl virtuell per Videoschalte eine Urkunde, wonach Marbach zugestanden wird, die Zusatzbezeichnung Schillerstadt zu führen. Seit Mittwoch, 14.07 Uhr, kann es auch jeder schwarz auf gelb sehen, der über die Ludwigsburger Straße im Ort eintrifft. Denn dann war der Moment gekommen, auf den schon der ehemalige Schultes Herbert Pötzsch und der frühere Vorsitzende des Stadtmarketingvereins (SSM) Rainer Krause hingearbeitet hatten: Ein frisch geliefertes Ortsschild inklusive dem Titel war montiert.
Wunsch besteht seit langer Zeit
„Was lange währt, wird endlich gut“, sagte der Rathauschef Jan Trost zu dem Umstand, dass nun ein Knopf an die Angelegenheit gemacht werden konnte. Trost erinnerte daran, dass der Titel schon lange ersehnt wurde, das Land aber partout keine Bewilligung erteilen wollte. „Warum das bei uns nicht möglich war, erschließt sich mir nicht so ganz“, erklärte er und rief ins Gedächtnis, dass die Stadt und der SSM in einer viel beachteten Aktion das Heft des Handelns einst sogar selbst in die Hand nahmen und ein Zusatzschild mit dem Aufdruck Schillerstadt anbringen ließen – von dem das Land aber irgendwann Wind bekam, sodass es letztlich doch wieder abmontiert werden musste.
Gesetzesänderung macht den Weg frei
Eine Gesetzesänderung brachte dann eine neue Chance. Das Land erleichterte es, solche Bezeichnungen zu tragen. Marbach bewarb sich auf einhelligen Wunsch des Gemeinderats erneut um den offiziellen Zusatz und hatte damit endlich Erfolg. „Wir sind jetzt stolz und glücklich, dieses Schild anbringen zu können“, sagte Trost.
Zum Auftakt wurde beispielhaft erst mal nur das Schild in der Ludwigsburger Straße ausgetauscht. Insgesamt werden es auf der Gemarkung aber 21 sein, die in den kommenden Tagen und Wochen nach und nach erneuert werden, sagte Ordnungsamtsleiter Andreas Seiberling. Bestellt wurden die Ortsschilder bei einer Firma in Ludwigsburg.
Zukunft der alten Schilder ungewiss
Was mit den ausrangierten, aus der Prä-Schillerstadt-Ära stammenden Exemplaren geschieht, ist derzeit unklar. „Das müssen wir noch beschließen, wir lassen uns aber etwas einfallen“, erklärte Stefanie Grams, die Vorsitzende des Stadtmarketingvereins, mit einem Schmunzeln.
Ausgemachte Sache ist indes schon, dass das eine oder andere Schild für die Nachwelt gesichert und dem Marbacher Stadtarchivar Albrecht Gühring übergeben wird.