Zimmermädchen Anna und Butler Maxim liefern sich einen Schlagabtausch. Foto: avanti

Die Theaterfreunde begeistern mit ihrem neuen Stück in der ausverkauften Dorfbühne.

Affalterbach-Wolfsölden - Mit ihrem neuen Theaterstück „Liebe und andere Katastrophen“ haben die Theaterfreunde Affalterbach am Wochenende für viel Heiterkeit beim etwa hundertköpfigen Publikum in der ausverkauften Dorfbühne in Wolfsölden gesorgt. Spritzig und ideenreich haben sie das Stück der Autorin Uschi Schilling ins Schwäbische transponiert. Und dabei gezeigt, dass die bekannte Dreiecks- oder in diesem Fall Vier- bis Sechsecksgeschichte immer noch für etliche Lacher gut ist.

Die Handlung spielt in den besten Kreisen einer schwäbischen Unternehmersfamilie. Die Unternehmersgattin Uschi Ehrenfeld (Jacqueline Storz), die von ihrem arbeitsamen Mann Felix (Hans Kerschner) vernachlässigt wird, kommt vorzeitig von einem Italienurlaub zurück. Dort hat sie, wie sie ihrer Freundin Karin (Melanie Jost) erzählt, den Avancen eines italienischen Piloten um ihrer Ehe willen nur mühsam widerstanden. Ihr lieber Gatte dagegen wollte eigentlich die Gelegenheit nutzen, sich mit seiner neuen Flamme Rosi (Marion Völlm) zu amüsieren.

Damit ist es nun Essig. Mehr noch: Weil Rosi nicht an ihr Telefon geht und er das Tête-à-Tête deshalb nicht mehr absagen kann, muss kurzerhand sein Freund Klaus (Alfred Leiensetter) einspringen – was aber auch nur zum Teil gelingt. Um das Verwirrspiel komplett zu machen, taucht auch noch der italienische Pilot Carlos Lorenzoni (Roland Kreß) auf. Gewürzt wird das Ganze durch die ständigen Kabbeleien zwischen dem dümmlichen Zimmermädchen Anna (Gabriele Küster-Schumann beziehungsweise Anika Scheck) und dem Butler Maxim (Horst Schäfer), der mit hocherhobenem Kopf, vorgestrecktem Bauch und krampfhaft bemühten gepflegten Hochdeutsch die Hochnäsigkeit in Person ist.

Als Felix vorgibt, er müsse geschäftlich nach Frankfurt reisen, sich jedoch in Wirklichkeit Rosi widmen möchte, sieht auch Uschi die Gelegenheit für ein Zusammensein mit Carlos gekommen. Doch – man kann es sich fast denken – auch das läuft anders als geplant.

Die Theaterfreunde Affalterbach laufen bei dem Verwirrspiel immer wieder zu Höchstform auf. Zum Brüllen komisch ist es, wie Marion Völlm alias Rosi, angeblich von Beruf Sängerin, völlig neben jedem richtigen Ton das Lied von der Vogelhochzeit anstimmt. Und als Jacqueline Storz und Melanie Jost sie wenig später, nicht weniger schräg, imitieren, singt und klatscht das Publikum fröhlich mit.

Auch sonst ist die Stimmung prächtig. Der nach der Pause noch hinter dem geschlossenen Vorhang lautstark gespielte Schlager „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ bringt viele zum Mitsingen und -klatschen. Ein Bild für Götter bieten Hans Kerschner und Alfred Leiensetter, die als Klaus und Felix gemerkt haben, dass Frauen auf Männer in Uniformen stehen und sich deshalb auch für ihr jeweiliges Rendezvous mit Rosi und Karin in Schale werfen wollen – dumm nur, dass es in der ganzen Stadt nur noch weiße Matrosenanzüge mit kurzen Hosen gab. Doch auch Roland Kreß als Carlos Lorenzoni in seiner schicken Pilotenuniform sorgt am Ende noch für eine faustdicke Überraschung.