Das Führungsduo Sascha Hänig (Sechster von rechts) und Sven Harder (rechts) freut sich mit Bürgermeister Steffen Döttinger (Zweiter von links) und Kreisbrandmeister Andy Dorroch (Achter von rechts), dass viele Wehrleute befördert und geehrt wurden. Foto: KS-Images.de

Für den Posten des Vize-Kommandanten bei der Feuerwehr gab es zwei Bewerber.

Affalterbach - Das alte Führungsduo bei der Freiwilligen Feuerwehr Affalterbach ist auch das neue: Der Kommandant Sascha Hänig wurde bei der Hauptversammlung der Kameraden am Freitagabend ebenso in seinem Amt bestätigt wie sein Vize Sven Harder. Während das bei Hänig allerdings eher eine Formalie war, da er bei der Wahl alleine in den Ring stieg, musste sich Harder erst gegen einen Gegenkandidaten behaupten. Mit dem30-jährigen Christian Wurster hatte nämlich einer aus der vielköpfigen jungen Garde der Truppe vom Apfelbach ebenfalls Ambitionen auf die Stellvertretung des Feuerwehrchefs angemeldet. Doch am Ende hielt Sven Harder seinen Konkurrenten mit 29 zu zwölf Stimmen in Schach.

Obwohl damit das bekannte Führungsduo weiter das Sagen bei der Mannschaft haben wird, stand schnell die Frage im Raum, ob es eventuell gärt unterm Dach der Floriansjünger. Denn eigentlich ist es eher unüblich, dass gleich mehrere Bewerber in solche ehrenamtlichen Spitzenpositionen drängen. Doch Sascha Hänig beruhigte. „Es gibt keine Konflikte. Mit Christian Wurster hatten wir einfach einen zweiten Interessenten“, sagte der Kommandant. Eine Einschätzung, die Christian Wurster bestätigte. Seine Bewerbung hänge nicht damit zusammen, dass er mit der Art und Weise, wie Sven Harder seine Aufgabe erledigt, unzufrieden sei. „Es ist so, dass ich seit zehn Jahren im Ausschuss bin und gedacht habe, ich wage jetzt den nächsten Schritt“, erklärte er zu den Beweggründen für seine Kandidatur. Das habe er im Vorfeld auch den Kameraden mitgeteilt.

Ebenso hat sich bei den Feuerwehrmännern und -frauen herumgesprochen, dass Sascha Hänig trotz seiner Wiederwahl nach 13 Jahren als Kommandant gerne an einen Nachfolger übergeben würde. Er werde nicht den Bettel hinschmeißen, betont Hänig. Die Belastung sei aber immens. Außerdem könne es nicht schaden, wenn ein frischer Wind hereinkäme. Vor dem Hintergrund würde er den Führungsstab weiterreichen, sobald sich jemand findet, der die Position schultern wolle und das auch menschlich und fachlich könne.

Der Jahresbericht unterstrich, dass Hänig und seine Truppe ein enormes Pensum abliefern. 46-mal mussten die Ehrenamtlichen ausrücken. Damit wurde die Mannschaft 2018 genau 16-mal häufiger alarmiert als im Jahr zuvor. Die Ereignisse, zu denen Hänig und Co. innerhalb kürzester Zeil eilen, sind mal tragisch, mal alltäglich, mal kurios. In letztere Kategorie fiel ein Vorkommnis aus dem September, bei dem jemand davon ausgegangen war, dass der Brandmelder angeschlagen hatte. Die Feuerwehr betrat also mitten in der Nacht die vermeintliche Unglückswohnung. Erst das riss jedoch den Bewohner aus dem Schlaf. Wie sich herausstellte, wurde die ganze Aufregung durch einen lauten Weckton ausgelöst. Die Rettungskräfte erleben aber natürlich auch den kompletten Kontrast zu solchen Geschichten, die im Nachgang zu hübschen Schnurren werden. So stießen die Affalterbacher Wehrleute im Sommer bei einer Suchaktion im Buchenbach auf einen leblosen Körper.

Ein ernstes Anliegen ist Sascha Hänig auch, dass die Situation im Feuerwehrhaus verbessert wird. „Beispielhaft möchte ich hier die fehlende Geschlechtertrennung nennen“, sagte Hänig. Der Bürgermeister Steffen Döttinger sicherte zu, dass sich die Gemeinde um eine Lösung bemühen werde. „Die große Frage ist, ob wir nur anbauen, ein bisschen da und ein bisschen dort Stückwerk machen, oder ob wir uns nicht über kurz oder lang über größere Lösungen Gedanken machen müssen“, sagte er