Die Mannschaft des TSV Affalterbach in der Saison 2019/20 (hinten von links): Steffen Chrestin, Patrick Krämer, Timo Kretschmer, Jonas Becker, Steven Sabato, Selver Sejdovic. Foto: privat

Der Vorjahresdritte TSV Affalterbach zählt für viele wieder zu den Favoriten der Kreisliga A1 Enz-Murr. Doch dem erfahrenen Team fehlt diese Runde Top-Torjäger Luca Grasy.

Affalterbach - Bis zum letzten Spieltag kämpfte der TSV Affalterbach vergangene Saison in der Fußball-Kreisliga A1 Enz-Murr noch um den Platz in der Aufstiegsrelegation. Dass es am Ende nicht reichte, könnte auch mit dem Ausfall von Torjäger Luca Grasy zusammenhängen. 31 Treffer erzielte er vor seinem Kreuzbandriss, der ihn für die anstehende Saison außer Gefecht setzt. Zumindest geht Trainer Mauro Pedace davon aus, „dass er uns diese Runde nicht zur Verfügung steht“.

Den Sturm sieht der Coach daher als größte Baustelle. „Einer alleine kann einen Spieler wie Luca Grasy nicht ersetzen. Das geht nur über das Kollektiv“, sagt Pedace. Am ehesten scheint Sascha Diehl fürs Toreschießen in Frage zu kommen. „Und auch Neuzugang Sven Grothe macht bislang einen sehr guten Eindruck“, lobt Pedace. Ansonsten bereiten ihm seine Stürmer hingegen allesamt Sorgen: „Berat Qerimi fällt wegen Leistenproblemen die komplette Vorbereitung aus. Und auch Luca Maurici und Marco Weitbrecht haben viel mit Verletzungen zu tun.“

Doch nicht nur im Sturm ist das Lazarett groß. „Thiemo Storz fällt zum Beispiel wegen einer Schambeinentzündung mehrere Monate aus. In den ersten Wochen der Vorbereitung hatten wir im Schnitt zehn bis zwölf Ausfälle. Die Urlaubszeit kommt auch noch – das sind halt so die typischen Kreisliga-Probleme“, sagt der nicht gerade als Optimist verschrieene Mauro Pedace. Und zu den „typischen Kreisliga-Problemen“ zählt der Coach auch die Torwart-Problematik beim TSV. „Marcel Volz ist die klare Nummer eins, dahinter kommt Marcel Müller. Der muss aber vorrangig in der zweiten Mannschaft ins Tor. Denn wir haben für die beiden Teams nur zwei Keeper. Da darf nichts passieren“, stellt Pedace klar. Und wenn dann doch mal etwas passiert? „Dann müsste wohl Daniel Storz zwischen die Pfosten. Dort hat er ja in der Jugend auch mal gespielt.“

Am wenigsten Probleme haben die Affalterbacher in der Abwehr. „Mit Agron Istrefi, Daniel Storz, Nico Haußmann und Neuzugang Jonas Becker sind wir in der Innenverteidigung gut besetzt. Und auch in der Außenverteidigung macht sich Pedace „keine großen Sorgen“. Ähnlich gut besetzt sieht der TSV-Trainer zudem das defensive Mittelfeld. „Nermin Skoko, Can Dogan, Kevin Holl, Albert Bytyqi oder der nach einer Fußballpause zurückgekehrte Yannick Krüger – da sind wir qualitativ und quantitativ wirklich gut aufgestellt“, findet Mauro Pedace. „Nur nach vorne darf halt wie schon erwähnt nicht viel passieren.“

Taktisch gesehen wird es beim TSV keine großen Experimente geben. „Ich bin nicht der Typ, der zwischen den Systemen hin und her wechselt“, sagt Pedace. Die Viererkette ist bei uns quasi Gesetz. Und alles davor ergibt sich meist von selbst.“ Der große Vorteil bei seiner Mannschaft sei, dass man größtenteils schon seit Jahren eingespielt sei. „Wir hatten wenige Veränderungen.“ So gibt es dieses Jahr nur zwei externe Neuzugänge zu integrieren, lediglich ein Feldspieler hat im Gegenzug den Verein verlassen.

Andererseits sieht Pedace auch, dass der Altersdurchschnitt seines Kaders recht hoch ist. Viele zählen den TSV erneut zu den Favoriten der Liga. „Aber es könnte sein, dass die Mannschaft für den Aufstieg letztlich zu alt ist, dass da beim ein oder anderen der letzte, entscheidende Biss fehlt“, gibt Pedace zu bedenken, stellt aber auch klar: „Unser Wohl und Wehe hängt nicht vom Aufstieg ab. Die Liga wird diese Saison eh hochinteressant durch die vielen Derbys. Und sie ist sehr stark. Da kann man schnell mal nach unten rutschen. Ich glaube, der Abstieg wird ein oder zwei Teams treffen, die heute noch gar nicht damit rechnen.“