Kein Neubaugebiet entsteht an dieser Stelle in Affalterbach. Foto: Archiv (Dominik Thewes)

Nur allzu gerne hätte die Gemeinde Affalterbach ein Neubaugebiet entwickelt. Doch der Eigentümer eines Grundstücks machte ihr einen Strich durch die Rechnung.

Affalterbach - Großes Bedauern hat das endgültige Aus des Neubaugebiets Hinter dem Kirchhof im Affalterbacher Gemeinderat ausgelöst. Das Scheitern aller Bemühungen gab Bürgermeister Steffen Döttinger in der jüngsten Sitzung unter dem Punkt Verschiedenes bekannt. „Wir konnten mit einem Grundstückseigentümer keine Einigung erzielen – alle anderen waren einverstanden“, sagte er.

In dem Neubaugebiet hätten 24 Bauplätze entstehen können. Die Gemeinde hatte nach einem Beschluss im Oktober 2014 im im vergangenen Jahr eine Umlegung des Baulands angestrengt, scheiterte aber, weil das Landgericht Stuttgart die Ansicht des Grundstückseigentümers stützte, die Gemeinde haben ihn nicht ausreichend über seine Rechte informiert. Dabei habe der Sollanspruch für die Fläche eine zentrale Rolle gespielt. Die Gemeinde legte daraufhin ein höheres Angebot vor, damit sie das Bauland auf freiwilliger Basis doch noch hätte anbieten können – vergebens. Das veranlasste den Bürgermeister schließlich, das Scheitern des Neubaugebietes jetzt öffentlich bekannt zu geben.

Die Gemeinderäte kommentierten die anhaltende Weigerung des Grundstückseigentümers enttäuscht. „Ich finde es sehr schade, dass wir keine Einigung erzielen konnten“, sagte Andreas Neuweiler (CDU), der von „Raffgier“ sprach und von Fraktionskollege Hans Steidle Rückendeckung bekam, der berichtete, die Gemeinde habe weitere Angebote gemacht, aber der Eigentümer habe „immer wieder draufgesattelt“.

Groß war das Bedauern auch aufseiten der Freien Wähler. „Der Gemeinde sind Kosten entstanden, aber es ist richtig, es einzustellen“, sagte Helmut Rikker zum gescheiterten Umlegungsverfahren. Und Sonja Bänsch denkt an die Bauwilligen: „Das Neubaugebiet hätte vielen Menschen gutgetan.“ Es sei traurig, dass der Grundstückseigentümer meine, er müsse besser behandelt werden als andere. Eine Ansicht, die Sven Harder seitens der SPD teilte. „Es ist sehr traurig, dass er als Einzelner das Neubaugebiet zu Fall bringt.“ Die Gemeinde sollte jetzt Wege prüfen, wie sie jungen Bürgern Wohnraum ermöglichen könne.