Mit drei von vier möglichen Punkten hat der Aufsteiger eine gute Basis für den Klassenerhalt geschaffen. Foto: avanti

Der DC Wolfsölden legt zum Saisonauftakt einen Sieg und ein Unentschieden aufs Parkett.

Affalterbach - Das hätte sich vor dem ersten Spieltag und der damit einhergehenden Premiere des DC Wolfsölden in der ersten Dart-Bundesliga wohl kaum einer vorstellen können: Mit beachtlichen drei Punkten aus zwei Partien ließ der hiesige DC sämtliche im Vorfeld laut gewordenen Kritiken verstummen. Bei zuvor sonnigem Wetter und vor rund 150 ein- wie auskehrenden Zuschauern warfen sich die drei Bundesligateams in ihren jeweiligen Duellen ab 12 Uhr heiße Darts um die Ohren, im Affalterbacher Schützenhaus waren mit Ochse vom Spieß oder Falafel im Fladenbrot auch die grundlegenden Bedürfnisse bis in den späten Abend hinein befriedigt.

Zum Start für die „Wölfe“ ging es gegen den Deutschen Meister 2017 und hoch gehandelten DV Kaiserslautern, doch von der anfänglichen Nervosität war gegen Ende nicht mehr viel zu spüren: Gegen den DVK stand nach der Premiere für die Wolfsöldener in der Liga Süd bei 22:23 Spielen ein starkes 6:6-Unentschieden – womit „so nicht unbedingt zu rechnen war“, gab Kapitän Marko Puls am Abend offen zu. „Aber wir haben einen guten Kader und das war die Antwort darauf, dass wir als erster Absteiger gehandelt wurden.“

„Es ist für uns schon ein riesiger Erfolg, aus eigener Kraft in die Bundesliga gekommen zu sein“, freute sich Carsten Strecker, erster Vorsitzender des Dartclubs Wolfsölden, noch vor der siegreichen Partie gegen die Bären Flörsheim am Abend. „Die Bundesliga hat eine extrem hohe Leistungsdichte und ein entsprechendes Niveau. Da sind wir gegen Kaiserslautern eigentlich von keinem Punkt ausgegangen.“ Vor allem auch nicht nach dem 1:3-Rückstand nach vier Einzelpartien, der aber noch vor den vier Spielen im Doppel auf 4:4 egalisiert wurden. Dass dann ein überraschender 6:4-Vorsprung am Ende nicht reichte, um siegreich gegen den ehemaligen Deutschen Meister hervorzugehen, störte letztlich keinen so richtig.

Doch gekrönt hat sich der Dartclub sein großes Event am Abend selbst, die „Wölfe“ gewannen nach nervenaufreibenden Darts mit 7:5 gegen die Bären Flörsheim und sicherten sich damit zwei Punkte. Dazu benötigte es selbstredend auch Nervenstärke vor den schmalen Doppel- und Dreifachfeldern der Dartscheibe. Denn alle Augen richteten sich dann auf das letzte Duell des Tages: Beim Stand von 6:5 für den DCW im Doppel erzielte Sascha „Butz“ Holder nicht nur das umjubelte 2:0 in den Legs, nachdem beide Teams jeweils nur noch zwei Zähler mit der Doppel eins zuzumachen hatten, sondern zeigte auch im letzten Leg beim Stand von 2:1 starke Nerven. Bei sieben Restpunkten zielte Butz abermals ganz genau, setzte den ersten Dart in die Drei, den zweiten sicher in das Doppelfeld zwei – Leg beendet, Spiel gesichert, den ersten Bundesligasieg lautstark gefeiert. „Davor habe ich gar nichts gefühlt“, kommentierte Butz seinen Gang zum Board vor den letzten Darts trocken und zeigte im Anschluss ein breites Grinsen. „Danach war nur noch Schreien. Ein geiles Gefühl.“ Doch dabei sei alles jetzt schon reiner Bonus, der Fokus liege auf dem Klassenerhalt.

„Dass dann noch alles drumherum funktioniert hat, ist ein geiles Gefühl“, freute sich Puls auch über das komplette Event des DC Wolfsölden. „Die ganze Region kommt und schaut zu, da ist schon Anspannung da. Aber deshalb gehört der Verein genau da hin.“ Ob das Abenteuer für weitere Spielzeiten bleibt, wird sich in den kommenden Spieltagen zeigen: Am 20. Oktober steht der DC Wolfsölden in Nürnberg gegen den DSV Finnigans Harp sowie den Dartpub Walldorf vor dem Board. „Da sind drei, wenn nicht gar vier Punkte drin“, blickte Puls voraus. Wie sich zeigte, ist das dafür nötige Potenzial in seinem Team allemal vorhanden.