Der Kleinganove Mürsel liegt mit seiner Komplizin Ludmilla Foto: avanti

Tränen gelacht haben die Zuschauer bei der Premiere des Stückes „Der mit dem King tanzt“. Die Theaterfreunde Affalterbach haben mit Elvis das Publikum gerockt.

Affalterbach - Wahre Lachsalven und begeisterter Applaus haben am Samstagabend die Dorfbühne in Wolfsölden erfüllt. Die Premiere des neuen Stücks der Theaterfreunde Affalterbach, „Der mit dem King tanzt“, ist vom Publikum im ausverkauften Theater begeistert aufgenommen worden.

Schon als hinter dem noch geschlossenen Vorhang die ersten Takte von „Viva Las Vegas“, einem Hit des Kings Elvis Presley ertönten, sangen einige der durchweg gut gelaunten Zuschauer fröhlich mit. Und als dann der zunächst nur von der Rückansicht erscheinende Alwis (Alfred Leiensetter) in der ersten Szene zu „Let me be your teddy bear“ die Hüften schwang, kamen rhythmischer Applaus und Gelächter hinzu.

Den Theaterfreunden, die sich Die Lemberger nennen, ist es gelungen, diese Stimmung den ganzen Abend über aufrechtzuerhalten. Dabei rutscht das Stück des Autors Jörg Bettermann bei den Gags immer wieder unter die Gürtellinie und ist frei von politischer Korrektheit. Als sich etwa der stotternde Lars (Horst Schäfer) an der Hotelrezeption anmeldet, fragt ihn der Hausherr, ob er die Rechnung in bar begleichen oder abstottern wolle. Anderes wieder war von feinerem Witz gekennzeichnet, so etwa, als Nina erklärte, sie und ihr Bruder seien früh von Elvis Presley geprägt worden: „Zu ‚Blue suede shoes’ hen mir laufe g’lernt, ond zu ‚In the ghetto’ sen mir em Kenderwage durch Affalterbach g’schobe worde.“ Da lachte auch der Bürgermeister Steffen Döttinger herzhaft. Auch sonst hatten Die Lemberger den einen oder anderen Lokalbezug in das Stück eingearbeitet.

Die Figuren selbst waren, typisch für eine Komödie, eher grob gezeichnet. In dem Hotel treffen sich unter anderem die Psychologin Dr. Schmidt-Schmidt-Schmidtsen (Melanie Jost), die trotz ihres Alkoholproblems mühelos die kompliziertesten Diagnosen fehlerfrei äußerte, die depressive Ökotussi (Jacqueline Storz), der türkische Kleinganove Mürsel (Dominic Stuis) und seine Komplizin Ludmilla (Armagan Münez) sowie der aufschneiderische Berliner Kiekmal (Hans Kerschner), ein Jugendfreund des Hotelchefs Alwis. Anlass des Treffens ist für die meisten ein Wettbewerb von Elvis-Imitatoren im Hotel.

Mit beeindruckendem Talent haben sich die Laienschauspieler in verschiedene Dialekte eingearbeitet. Hans Kerschner überzeugte als Berliner Schnodderschnauze, Armagan Münez als Russin, Jacqueline Storz brillierte mit näselndem Betroffenheitston, und auch Dominic Stuis legte eine in weiten Teilen gelungene Imitation türkisch-deutschen Slangs hin. Marion Völlm hatte das Glück, im vertrauten Schwäbisch sprechen zu dürfen. Und alle lebten ihre Rollen derart, dass auch ein Auftritt von Hans Kerschner alias Kiekmal in hautengen goldenen Wäscheshorts nicht peinlich war. Wer eine Karte der weiteren ausverkauften Vorstellungen von „Der mit dem King tanzt“ ergattert hat, darf sich auf alle Fälle auf einen lustigen Abend freuen.