In der Halle wurde unter dem Korb um Bälle gekämpft, draußen ging es nur auf dem Grill heiß her – die Stimmung war aber überall prima. Foto: avanti

Das Streetball-Turnier lockte wieder viele Sportler von nah und fern in die Herbert-Müller-Halle.

Affalterbach - Wenn quietschende Sohlen zu lauten Beats den Ton angeben, dann ist in Affalterbach Streetball-Zeit. Bereits zum 16. Mal fand das kultige „Drop it in“-Turnier mit der richtigen Mixtur aus Basketball, Barbecue und Hip-Hop statt. Die Herbert-Müller-Halle verwandelte sich für einen ganzen Samstag wieder in einen großen Treffpunkt unter den Körben, während die DJs Cram und High Peach für entsprechende Sounds sorgten. Vor allem die vielen ehrenamtlichen Helfer, bestehend aus Teilen des TSV Affalterbach sowie Freunden und Bekannten, stemmten auch dieses Jahr gemeinsam dieses einzigartige Turnier – ob auf dem Court, hinter dem Grill oder der Bar. Für Organisator Benjamin Ehret eine tolle Sache: „Ohne Freunde geht es nicht.“ Das weiß auch die aus ganz Deutschland stammende Community – wie die seit 15 Jahren mit dem Wohnwagen anfahrenden Basketballer vom Bodensee, die sozusagen zum Inventar zählen.

Dadurch war es mehr als nur der Sport, wie auch Veranstalter Thomas Klein betonte: „Es macht einfach Laune. Wenn man hier durch die Halle läuft, sieht man überall grinsende Gesichter.“ Denn neben den Sportlern, die bei diesem Turnier in die drei Kategorien Hobby, Semi und Profi unterteilt waren, bekamen auch die Zuschauer Basketball auf hohem Niveau zu sehen. „Das wächst jedes Jahr mit, nicht nur im Profibereich“, betonte Klein. Und Profi meinte hier nicht ausschließlich professionelle Spieler: In jener Kategorie konnten alle teilnehmen, die ein schlagkräftiges Team stellen konnten. Denn zu gewinnen gab es eine begehrte Wild Card für das am Samstag in Stuttgart stattfindenden Cotta Streetball Festival, das den Sieger wiederum zu den deutschen Meisterschaften in Hamburg führt.

Entsprechend fanden sich auch beim hiesigen Turnier Spielerinnen und Spieler, die „Basketball in Vereinen der oberen Kategorien spielen“, fügte Ehret stolz an. Knapp unter der Bundesliga also, denn die Profis aus den obersten deutschen Ligen dürfen an solchen Turnieren aufgrund ihrer Verträge nicht mehr teilnehmen. „Zudem haben wir Schiedsrichter hier, die sonst in der zweiten Liga oder internationale 3x3-Turniere pfeifen“, so Ehret. Die 3x3-Variante, wie hier im Profibereich, steht allgemein für die attraktivere Art des Streetballs mit leicht veränderten Regeln, welche das Spiel schneller machen.

Insgesamt 28 Teams standen am Samstagmorgen auf dem Anmeldebogen. „Ein paar unserer Stammteams waren dieses Jahr leider verhindert“, sagte Ehret. „Dafür sind neue hinzugekommen.“ Zwar waren damit in diesem Jahr ein paar Teams weniger am Start als im vergangenen Jubiläumsjahr, das änderte jedoch nichts an der Stimmung vor Ort – und die Wartezeit für die Spieler zwischen den Partien verringerte sich ebenso. „Wir werden uns im Anschluss Gedanken machen und schauen, was wir in dieser Hinsicht für kommendes Jahr machen können“, unterstrich Klein.

An den spannenden Duellen unter den Körben änderte das nichts, und wer die Gruppenphase überstand, zog in die Finals ein – hier setzte sich in der Kategorie Hobby das Team „Dridde 50“ aus Kornwestheim durch, „Three Hairys für Chris“ gewannen im Bereich Semi und bei den Profis jubelte das nun mit der Wild Card ausgestattete Team „No Mercy“ aus Ostfildern. Teil davon war auch Viktor Kari, der zum dritten Mal teilnahm und genau wusste, was ihn hier erwartete. „Kumpels treffen, just for fun, und natürlich alle Spiele gewinnen“, schmunzelte Kari. „Hier passt einfach alles: organisatorisch, die Zuschauer und auch die Verpflegung. Die gibt es nicht auf jedem Turnier.“ Neben der Hauptrunde fand ebenso ein Drei-Punkte-Shootout und ein Dunkingcontest statt, auch hier galt: Jeder konnte sich anmelden.

Als jährlicher Dauergast war auch Markus Mollner zugegen, langjähriger Unterstützer des Turniers. „Das Familiäre, aus dem Freundeskreis, mit unglaublicher Art an Professionalität“, lobte der ehemalige Besitzer eines Basketballshops. „Die ganze Idee der Kategorien und mit Barbecue sowie Hip-Hop – das passt einfach.“ Streetball also, ganz wie es sein soll.