Anderen auch mal ein Lächeln schenken. Foto: Pixabay

Achtsamkeitstrainerin Aline Schmid gibt drei Tipps für einen achtsamen Umgang mit sich selbst.

Marbach - Alle Jahre wieder steht die besinnliche Weihnachtszeit vor der Türe. Doch was tun, wenn Sie vor lauter Verpflichtungen im Alltagstrubel nicht wirklich zum Genießen kommen? Vom vorweihnachtlichen Entschleunigen, über achtsame Advents-Rituale bis hin zu einem bewussten Fest-Genuss und Freude über Alltagsgeschenke – mit unserer vierteiligen Serie erhalten Sie Tipps, mit denen Sie achtsam durch die Adventszeit kommen.

Zur Übung 3: Anspannung lösen

Innerlich ruhiger werden

In der Vorweihnachtszeit verspüren wir häufig eine latente innere Unruhe. Das kann unter anderem daran liegen, dass wir den Blick vermehrt darauf richten, was wir in der verbleibenden Zeit bis Weihnachten alles noch erledigen sollten – sowohl beruflich als auch privat.

Tipp: Wann immer Sie merken, dass Sie innerlich unruhig oder unzufrieden sind, halten Sie einen Augenblick inne. Fragen Sie sich selbst: Welcher Gedanke beschäftigt mich gerade? Und welche Empfindung löst dieser Gedanke in mir aus? Notieren Sie sich schriftlich, was Ihnen durch den Kopf geht. Gerade bei Aufgaben, die noch zu erledigen sind, eignet sich eine Auflistung samt Priorisierung. So bringen Sie zum einen Struktur in Ihren Alltag, zum anderen haben Sie den Kopf wieder frei. Machen Sie zudem eine weitere Liste: Notieren Sie darauf alles, was Sie bereits erfolgreich erledigt haben. Gerade den Blick auf das, was bereits gut läuft, sollten Sie im Alltagstrubel immer wieder schulen.

Wahrnehmung wieder schärfen

Vielleicht ertappen Sie sich in diesen Tagen dabei, wie Sie von einem Termin zum nächsten hetzen. Können Sie sich dabei immer noch an den Weg erinnern? Oder sind Sie mit den Gedanken schon beim nächsten Termin?

Tipp: Bleiben Sie auch unterwegs so präsent wie möglich. So lassen sich auch mögliche Unfälle vermeiden. Wenn Sie im Auto unterwegs sind und die Gedanken abschweifen, dann konzentrieren Sie sich auf die Wahrnehmung im Hier und Jetzt. Fühlen Sie die Beschaffenheit des Schaltknüppels oder des Lenkrads, achten Sie auf die Motorgeräusche, nehmen Sie die Autos bewusst wahr, die vor Ihnen fahren oder Ihnen entgegenkommen. Auch beim Laufen oder der Fahrt mit den Öffentlichen können Sie Ihre Wahrnehmung wieder schärfen. Blicken Sie die Menschen an, die Ihnen begegnen – so offen und wertfrei wie möglich. Und wenn Sie möchten, schenken Sie ihnen ein Lächeln. Schon drei bewusst verschenkte Lächeln pro Tag entspannen, heben die Laune und wirken ansteckend.

Wartezeit als Geschenk betrachten

Weihnachtszeit ist Wartezeit: Ob beim Arzt oder in der Kassenschlange, bei dichtem Verkehr auf den Straßen, durch Zugverspätungen oder bei der Parkplatzsuche. Stehen wir dann noch unter Zeitdruck, geraten wir in Stress und lassen gar unseren Ärger an unserem Umfeld aus.

Tipp: Wann immer Sie in eine Warte-Situation geraten, nutzen Sie diese Zeit für sich. Atmen Sie tief durch. So tief, dass Sie spüren, wie sich Ihre Bauchdecke beim Atmen hebt und senkt. Bleiben Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit bei Ihrem Atem. Durch die tiefe Bauchatmung werden sie mit der Zeit automatisch ruhiger. Sobald Sie wieder entspannter sind, fällt es Ihnen leichter, mit ungeplanten Wartezeiten kreativ umzugehen. Nutzen Sie die Wartezeit zum Beispiel für die im Folgenden beschriebene Achtsamkeitsübung „Anspannung lösen“.