Die Adventszeit bietet viele Gelegenheiten, sie mit allen Sinnen zu genießen. Foto: Pixabay

Achtsamkeitstrainerin Aline Schmid gibt drei Tipps für einen Umgang mit sich selbst.

Marbach - Alle Jahre wieder steht die besinnliche Weihnachtszeit vor der Türe. Doch was tun, wenn Sie vor lauter Verpflichtungen im Alltagstrubel nicht wirklich zum Genießen kommen? Vom vorweihnachtlichen Entschleunigen, über achtsame Advents-Rituale bis hin zu einem bewussten Fest-Genuss und Freude über Alltagsgeschenke – mit unserer vierteiligen Serie erhalten Sie Tipps, mit denen Sie achtsam durch die Adventszeit kommen. Außerdem verraten wir jede Woche praktische Achtsamkeitsübungen, die Sie einfach in Ihren Alltag integrieren können.

Aline Schmid Foto: MZ

Achtsamkeit im Alltag zu praktizieren, bedeutet sich immer wieder im gegenwärtigen Augenblick zu verankern und dabei offen und wertfrei zu bleiben. Eine wichtige Unterstützung sind dabei Ihre Sinne. Indem Sie bewusst wahrnehmen, was Sie hören, sehen, riechen, fühlen oder schmecken, können Sie beispielsweise aus dem Gedankenkarussell aussteigen und besser zur Ruhe kommen. Gerade die Adventszeit bietet viele Anknüpfungspunkte für Ihre Sinne. Vielleicht inspirieren Sie ja die folgenden Advents-Rituale, die Sie allesamt achtsam durchführen können.

Zur Übung 2: Achtsames Teetrinken

Weihnachtsbaum bewusst auswählen

Haben Sie schon einen Weihnachtsbaum? Falls nicht, treffen Sie bereits die Auswahl ganz in Ruhe und bewusst. Nehmen Sie sich Zeit, um sich die Vielzahl an Bäumen anzuschauen. Lassen Sie Ihren Blick schweifen und betrachten Sie jeden Baum einen Moment lang – so wertfrei wie möglich. Welche Unterschiede sehen Sie hinsichtlich der Farbe, Größe oder Form des Baumes? Nehmen Sie sich auch Zeit, um die Nadeln zu fühlen. Beobachten Sie dabei aufmerksam, was Ihnen durch den Kopf geht. Entscheiden Sie sich dann intuitiv für einen der Bäume. Dieses Ritual funktioniert natürlich auch ohne eigenen Weihnachtsbaum. So können Sie einfach beim nächsten Waldspaziergang die Bäume um sich herum betrachten.

Geschichten und Gedichte vorlesen

Nutzen Sie die Adventszeit, um in den Genuss einer Adventsgeschichte oder eines Weihnachtsgedichts zu kommen. Vielleicht haben Sie Lust, Ihren Kindern, Enkelkindern oder auch Freunden beim gemütlichen Beisammensein etwas vorzulesen? Lassen Sie sich Zeit, bis jeder eine bequeme Position im Sitzen oder Liegen gefunden hat. Nehmen Sie auch Ihre eigene Körperhaltung wahr, bevor Sie starten. Lassen Sie sich Zeit, jedes Wort in Ruhe zu sprechen und achten Sie auf den Klang Ihrer Stimme. Legen Sie immer wieder kurze Pausen ein und lassen Sie den Blick zu Ihren Zuhörern schweifen. Halten Sie am Ende einen Moment inne, damit die Erzählung oder das Gedicht noch etwas nachwirken kann.

Kerzenlicht entzünden

Wenn die Tage kürzer werden, spenden Kerzen viel Licht und Wärme. Gerade aus der Vorweihnachtszeit ist Kerzenlicht kaum wegzudenken. Schenken Sie diesem mittlerweile schon so selbstverständlichen Accessoire immer wieder bewusst Aufmerksamkeit im Alltag. Verwenden Sie zum Anzünden Streichhölzer – so können Sie Ihre Sinne noch besser auf die Wahrnehmung des Zischens und den Geruch des entflammten Streichholzes richten.

Betrachten Sie die entzündete Kerze dann im Anschluss noch für ein paar Minuten in Ruhe, bevor Sie sich wieder Ihrem Alltagsgeschehen zuwenden.