Das Smartphone kann auch mal ausbleiben. Foto: Pixabay

Achtsamkeitstrainerin Aline Schmid gibt drei Tipps für einen achtsamen Umgang mit sich selbst. Heute: Dankbarkeit zelebrieren

Marbach - Alle Jahre wieder steht die besinnliche Weihnachtszeit vor der Türe. Doch was tun, wenn Sie vor lauter Verpflichtungen im Alltagstrubel nicht wirklich zum Genießen kommen? Vom vorweihnachtlichen Entschleunigen, über achtsame Advents-Rituale bis hin zu einem bewussten Fest-Genuss und Freude über Alltagsgeschenke – mit unserer vierteiligen Serie erhalten Sie Tipps, mit denen Sie achtsam durch die Adventszeit kommen. Außerdem verraten wir jede Woche praktische Achtsamkeitsübungen, die Sie einfach in Ihren Alltag integrieren können.

Zur Achtsmakeitsübung 4: Herzenswünsche-Meditation

Dankbarkeit zelebrieren

Kein Schnee zu Heiligabend, die Weihnachtsgans war zu lange im Backofen, und dann haben auch noch alle anderen viel schönere Geschenke bekommen als man selbst. Innere Unzufriedenheit kommt häufig daher, dass wir unseren Blick darauf richten, was uns fehlt oder unserer Meinung nach nicht gelungen ist.

Tipp: Entscheiden Sie sich dazu, bewusst einmal die Perspektive zu wechseln. Erfreuen Sie sich beispielsweise daran, dass sich in Deutschland überhaupt die Jahreszeiten ändern. Viele Menschen kennen keinen Schnee. Halten Sie auch vor dem Weihnachtsessen oder Geschenke auspacken einen Augenblick inne. Betrachten Sie alles, was Sie haben, noch einmal mit der „Brille der Dankbarkeit“: Was schätzen Sie in diesem Moment besonders? Worüber freuen Sie sich und woran merken Sie das? Vielleicht haben Sie auch Lust, sich darüber mit den Menschen auszutauschen, mit denen Sie die Feiertage verbringen.

Smartphone ausschalten

Gerade noch die letzten Weihnachtsgrüße übers Smartphone verschickt, da kommen auch schon wieder die Antworten zurück, die ebenfalls gelesen werden möchten. Während wir jedoch voll mit der digitalen Kommunikation beschäftigt sind, verpassen wir so viele wunderbare reale Dinge um uns herum.

Tipp: Legen Sie Ihr Smartphone über die Feiertage komplett zur Seite. Wenn das schwer fällt, dann starten Sie zumindest mit einer Handy-Pause zu Heiligabend. Machen Sie Ihren Lieben dieses Jahr das wertvollste Geschenk überhaupt: Schenken Sie Ihnen Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Hören Sie beispielsweise Ihren Mitmenschen bewusst zu, wenn diese Ihnen etwas erzählen. Und zwar ohne ihnen ins Wort zu fallen, ohne zu werten und ohne gedanklich abzuschweifen. Eine der herausforderndsten Aufgaben überhaupt! Nehmen Sie wahr, was um Sie herum passiert und seien Sie dieses Weihnachten mit allen Sinnen präsent.

Gelassen bleiben

Wenn die Familie an Weihnachten zusammenkommt, bleiben mitunter auch Konflikte nicht aus. Doch was tun, wenn der Ärger in Ihnen hochkocht und der Haussegen schiefzuhängen droht?

Tipp: Wenn möglich, ziehen Sie sich für einen Moment zurück. Atmen Sie tief durch und achten Sie darauf, was in Ihnen vorgeht. Welche Emotionen nehmen Sie wahr? Wo sind diese in Ihrem Körper spürbar? Vielleicht hilft Ihnen die im Folgenden beschriebene Herzenswünsche-Meditation dabei, wieder inneren Frieden mit einer bestimmten Person oder Situation zu schließen. Wenn Sie den Konflikt besprechen möchten, empfiehlt sich auch ein Spaziergang. Im Gehen sind Streitgespräche nachweislich konstruktiver – es geht im wahrsten Sinne des Wortes voran.

An dieser Stelle endet meine vierteilige Serie. Ich bedanke mich fürs aufmerksame Lesen und wünsche Ihnen entspannte Feiertage und ein achtsames Miteinander.