Die Sperre an der Kreuzung wird nach einem Umbau aufgehoben. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die von der Stadt Großbottwar gewünschte Abbiegespur auf der L 1115 darf bestehen bleiben. Sie ist nötig, um während der Sanierung der Bottwarbrücke in der Bahnhofstraße eine Umleitung einrichten zu können.

In der Frage, ob die geplante Abbiegespur auf dem sogenannten Autobahnzubringer bei Großbottwar hin zur Kleinaspacher Straße nach nur einem Jahr wieder zurückgebaut werden muss, ist innerhalb einer Woche eine Lösung gefunden worden. Eine, die bei Stadtverwaltung und Gemeinderat für ein tiefes Aufatmen sorgen dürfte. Denn das Regierungspräsidium zeigt sich einverstanden mit einer veränderten Formulierung im Einigungsvertrag mit der Stadt Großbottwar, auf die der Gemeinderat vergangene Woche gepocht hatte (wir berichteten).

Einlenken beim Regierungspräsidium

Heißt: Die Spur, die aus Richtung Autobahn das Abbiegen in die Kleinaspacher Straße ermöglichen und während der Sanierung der maroden Bottwarbrücke in der Bahnhofstraße als Umleitung dienen wird, kann erstens planmäßig zwischen August und November gebaut werden. Und muss zweitens vor allem nach der dann startenden, rund neunmonatigen Brückensanierung nicht wieder zurückgebaut werden. Befürchtet worden war hier ein Steuergrab, kosten die Spur und die umzubauende Kreuzung doch rund 500 000 Euro. Der Rückbau hätte weitere 100 000 Euro verschlungen. Viel Geld für eine Nutzung von nur rund einem Jahr.

Dieses Szenario bleibt den Großbottwarern aber erspart, die Spur darf bleiben, bis die Landesstraße einmal im Zuge der Aufstockung zur Bundesstraße möglicherweise ausgebaut wird. Von „guten Neuigkeiten“, spricht deshalb Bürgermeister Ralf Zimmermann am Donnerstag auf Nachfrage in Bezug auf das Einlenken in Stuttgart. In „sehr konstruktiven Gesprächen“ mit dem Regierungspräsidium, dem er dankbar sei, sei eine Lösung skizziert worden, die „im Sinne des Gemeinderats ist“. Mit dieser Entscheidung bleibt dem Gremium eine Sondersitzung erspart, die man anberaumt hätte, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dann wäre es um die Frage gegangen, die Spur zu bauen – trotz eines drohendden Rückbaus.

Eine Ausnahme für die langfristige Öffnung der Abbiegespur ist der Fall, dass sich die Kreuzung zu einem Unfallschwerpunkt entwickelt und die Straßenverkehrsbehörde eine Veränderung als notwendig ansieht. Dann kann es im Zweifelsfall zu einer vorzeitigen Schließung kommen. „Das hoffen wir natürlich nicht“, sagt Ralf Zimmermann.

Arbeiten für den Bau der Spur zügig ausgeschrieben

Beim Zweckverband Verbandsbauamt in Großbottwar erfolgt nun der ersehnte Startschuss. Bereits kommende Woche werden laut Auskunft von Leiter Jürgen Ruoff die Arbeiten für den Bau der Spur in einem Paket ausgeschrieben. Die Ausschreibung war zuvor mit dem Regierungspräsidium abgestimmt worden und liegt seit einem Vierteljahr fertig in der Schublade. Am 23. Juni soll dann die Vergabe durch den Gemeinderat folgen, sodass der Bau in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen kann.

Parallel ist das Verbandsbauamt auch bei der Planung der Brückensanierung in der Bahnhofstraße, die den Bau der Abbiegespur nach Einschätzung von Stadtverwaltung und Gemeinderat dringend notwendig macht, weit fortgeschritten. „Die Ausschreibung ist zu 95 Prozent fertig“, sagt Jürgen Ruoff. Die Arbeiten sollen im Winter vergeben werden, Sanierungsstart ist fürs Frühjahr 2022 geplant. Bereits im Herbst werden die hier liegenden Starkwasserleitungen neben die Brücke verlegt.