Mario Fink (rechts) hat in der Hinrunde konstante Leistungen gezeigt. Foto: Archiv (avanti)

Beim Fußball-A-Ligisten TSG Steinheim hat man sich mehr als aktuell Tabellenrang zehn erhofft.

Steinheim - Nach doch ziemlich missratenem Saisonstart mit nur vier kümmerlichen Pünktchen aus den ersten neun Spielen krabbelten die Fußballer des TSG Steinheim erst kurz vor der Winterpause von den Abstiegsrängen der Kreisliga A1 Enz-Murr herunter. Zwei Plätze, aber nur einen Zähler beträgt als Tabellenzehnter das Polster zum Relegationsrang. Man steckt also wie im Vorjahr, als man erst in der Relegation die Klasse hielt, mitten im Abstiegskampf. „Da hatte ich mir schon mehr erwartet“, gesteht TSG-Trainer Luciano Adami, der den Verein nur noch bis zum Saisonende betreuen wird. „Ich habe mich für die Familie und gegen den Sport entschieden. Wir beziehen dann ein neues Eigenheim und ich will für meine Liebsten dasein“, erklärt der Coach.

Das lief gut
Wenn der TSG-Trainer noch einmal auf die Hinrunde zurückblickt, stellt er fest: „In dieser war eine klare Entwicklung in unserer Mannschaft zu sehen. Ergebnistechnisch – aber auch, wenn ich das große Ganze anschaue: Die Mannschaft hat sich fußballerisch und sozial entwickelt, sie ist zusammengewachsen“, urteilt er. Adami ist jedoch keiner jener Coaches, die nur aufs Resultat schauen, sondern er begreift die Trainerrolle als Aufgabe, eine Gruppe anzuleiten und im besten Falle zu steuern: „Der Satz ist zwar nicht von mir, aber es ist mir wichtig, ihn zu sagen: Entwicklung kommt nicht durch Erfolg, sondern Erfolg kommt durch Entwicklung“, merkt er an.

Das lief nicht gut
Bei dieser Frage drängt sich selbstverständlich der schwache Saisonstart der Steinheimer auf. „Ja, die ersten Wochen liefen überhaupt nicht gut. Zu Rundenbeginn hat bei uns die richtige Einstellung zu dem gefehlt, was uns erwartet“, sagt auch Adami und führt aus: „Nach der Relegation ist man erst einmal in ein Loch gefallen. Dieser Klassenerhalt war gefühlt für den ein oder anderen wie eine errungene Meisterschaft.“ Daher sei es dann Mitte der Vorrunde intern durchaus auch einmal laut geworden. Die einprägsamsten Momente der ersten Halbserie waren für Adami daher „eher die ein oder andere Mannschaftssitzung, in der man sich mal klar die Meinung gesagt hat“.

Bewertung der Neuzugänge
Mit Luca Heinrich, Can Copur und Robin Kilger stießen im Sommer drei Akteure zum TSG. Tragende Rollen konnten alle drei aus unterschiedlichen Gründen bislang nicht übernehmen. Heinrich und Kilger kamen aus längeren Pausen und rangen noch um Anschluss und Konstanz, Copur stieß ohnehin erst verspätet zum Team und setzte sich dann, gerade als er durchzustarten schien, mit einer Roten Karte selbst außer Gefecht. „Von allen Dreien erwarte ich in der Rückrunde mehr. Die Schonzeit ist vorbei“, hofft Adami nun auf deutliche Steigerungen. Im Winter hat man zudem den dünnen Kader mit Dominik Enderle (GSV Pleidelsheim) und Marius Stephan (TSV Affalterbach) noch einmal verbreitert.

Bester Spieler
Mit der Frage tut sich Luciano Adami schwer. „Wahnsinnig schwer“, gesteht er sogar. Zwar sei Kapitän Julian Kübler in der Mittelfeldzentrale ungemein wichtig für das Team, „aber er hat keine überragende Vorrunde gehabt. Unser konstantester Spieler war für mich eigentlich Mario Fink, der sowohl als Linksverteidiger als auch im Mittelfeld immer seine Leistung gebracht hat“, urteilt der TSG-Coach.

Größte Enttäuschung
Weder Personen, noch einzelne Partien oder gar konkrete Spielsituationen fallen dem Trainer der Steinheimer bei diesem Stichwort ein, sondern vielmehr das große Ganze: „Die größte Enttäuschung ist letztlich für mich der Tabellenplatz, auf dem wir stehen“, hatte der Coach seine Mannschaft nach der geschafften Relegation schon den ein oder anderen Schritt weiter gewähnt.

Ausblick und Prognose
Von der Ausgangslage her scheint klar, dass der TSG in den ausstehenden 14 Partien gegen den Abstieg spielen wird. „Das ist so, aber das will ich eigentlich nicht“, erklärt Adami, der schon zu seiner Zeit als Trainer beim TV Neckarweihingen stets die Eigenart hatte, für jede Halbserie eigene Zieldefinitionen auszugeben. So auch diesmal: „Wir wollen in der Rückrundentabelle unter die ersten Sechs kommen. Das ist unser gemeinsam mit der Mannschaft besprochenes Ziel und ich halte dieses für realistisch“, erzählt er. Gelingt dies, muss man sich um den Klassenerhalt mit Sicherheit nicht sorgen.