Zum 250. Todestag im Jahr 2012 gab es schon einmal ein besonderes Programm zu Ehren von Tobias Mayer. Foto: Werner Kuhnle/Archiv

Im Marbacher Rathaus treffen sich Engagierte zur Gestaltung des 300. Geburtstags von Tobias Mayer. An Kreativität mangelt es nicht. Jetzt kommt es auf die Umsetzung an.

Im Jahr 2012 wurde in Marbach an den 250. Todestag des Naturwissenschaftlers Tobias Mayer mit einem „grandiosen Programm“ erinnert, wie die Kulturbeauftragte der Stadt, Melanie Salzer, am Montagabend betonte. „Ein 18. Jahrhundertfest werden wir dieses Mal nicht haben, aber ich denke trotzdem, dass wir wieder etwas richtig Tolles hinbekommen“, motivierte sie die Gäste, die zur offiziellen Besprechung anlässlich des 2023 anstehenden 300. Geburtstags von Tobias Mayer ins Rathaus gekommen waren.

Hommage an einen außergewöhnlichen Mann

Der frühere Vorsitzende des Tobias Mayer Vereins, Armin Hüttermann, erinnerte an den Wissenschaftler Mayer der in Marbach geboren, aber in Esslingen aufgewachsen war. „Zu Recht können wir jetzt den Geburtstag dieses außergewöhnlichen Mannes feiern, der selbst nie eine Universität besucht hat, aber mit 28 Jahren Professor in Göttingen und Leiter der Sternwarte wurde“, sagte Hüttermann. Nicht nur im Februar, Mayers Geburtsmonat, sondern auch über das weitere Jahr hinweg soll es vielfältige Angebote und Aktionen geben. Vorgesehen sind unter anderem die Vorführung des Films „Metamorphosen“ von Sabine Willmann, die Übergabe einer Tobias-Mayer-Büste , Ausstellungen, Führungen oder auch eine Podiumsdiskussion mit Nachkommen Mayers. Weiter soll es einen kosmischen Festabend, einen Gottesdienst in der Taufkirche, oder auch eine Science Slam-Veranstaltung geben. Zudem sind die Übergabe des Spiegelkreises und eine Menge Aufführungstermine des „Theaters unter der Dauseck“ derzeit fest eingeplant.

Mondlesungen auf der Museumsterrasse sind geplant

Vorgestellt wurden weiterhin die Ideen diverser Vereine. So plant der Freundeskreis Fritz Genkinger einen Vortrag „Der Mond in der Kunst“ im hiesigen Kunsthaus. Das Bürgerfest soll außerdem eine weitere Plattform für kreative Beteiligungen aus dem Kreis der Bürgerschaft sein. Gespielt wird zudem mit dem Gedanken einer Nachtschicht Kunst und Lasershow, der Wiederauflage einer Tobias-Mayer-Laube auf dem Burgplatz sowie einem inzwischen traditionellen Bücherflohmarkt des Vereins. Weitere Ideen des Brainstormings am Montag: szenische Stadtführungen, Magic-Cube-Wettbewerbe, magische Naturwissenschaftsshows, Fotowettbewerbe, Kalligrafien, Monddistanzen- oder auch Höhen-Messungen am Schillerdenkmal. Mondlesungen auf der Terrasse des Museums, ein Fackel- und Laternenumzug wie überhaupt ein noch genau zu gestaltendes Kinderprogramm sowie die Einbindung der „Jongliergruppe Kajom“ der katholischen Kirchengemeinde stehen ebenfalls im Raum.

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Der Geburtstag des Astronomen soll auch mit speziell auf das Thema „Sonne, Mond und Sterne“ zugeschnittenen Orgelkonzerten gefeiert werden. Vorschläge dazu kamen von Bezirkskantor Andreas Willberg. Der kann sich etwa eine Koppelung mit der Bachkantate „Du wahrer Gott und Davidssohn“ vorstellen. Da die katholische Kirche im selben Jahr ihr 70-jähriges Bestehen in Marbach feiert, wurde auch eine Vernetzung von Jubiläums-Aktionen vorgeschlagen: etwa Vorträge darüber, wie Physik und theologische Fragen zueinander stehen.

Das Kulturamt hofft auf viele Unterstützer

„Jetzt ist jedoch wichtig, dass wir Menschen finden, die diese Ideen mit uns konkret umsetzen“, machte Melanie Salzer darauf aufmerksam, dass das Kulturamt nicht die Kapazität habe, das alles im Alleingang zu organisieren. Ein online abrufbarer Terminkalender soll den beteiligten Akteuren zudem Übersicht und Orientierung ermöglichen.

Weitere Vorschläge und Angebote für die Umsetzung sind an kultur@schillerstadt-marbach.de zu richten.