Der Ausgleich durch Kai Brünker reichte nicht den Punktgewinn. Foto: Archiv (avanti)

Großaspach muss sich bei Aufstiegskandidat Braunschweig trotz klarer Feldüberlegenheit 1:2 geschlagen geben.

Großaspach - Der Abstieg der Drittliga-Fußballer von Sonnenhof Großaspach rückt näher. Bei sechs ausstehenden Spielen beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer elf Punkte. Doch wie ein möglicher Absteiger präsentierten sich die Schwaben zuletzt nicht. Auch bei Aufstiegskandidat Eintracht Braunschweig hinterließ die SG einen starken Eindruck. Doch am Ende stand sie mit leeren Händen da. „Wie in den letzten Partien waren wir wieder die spielbestimmende Mannschaft. Das Einzige, was uns gefehlt hat, war ein Treffer“, brachte es Trainer Hans-Jürgen Boysen auf den Punkt.

Der Coach blieb seiner Linie nach der Corona-Pause treu und rotierte bei der Anfangsformation kräftig durch. Im Gegensatz zu den anderen Begegnungen davor – er nahm dort maximal zehn Veränderungen vor – schickte Boysen in Braunschweig eine komplett andere Startelf gegenüber dem 0:0 gegen Münster auf den Rasen. Auch die Taktik veränderte er ein wenig. In der Vorwärtsbewegung seiner Mannschaft setzte Boysen auf das 4:2:3:1, während beim Ballbesitz des Kontrahenten aufs in der Vergangenheit bewährte 4:4:2 umgeschaltet wurde.

Die Aspacher hatten die Umstellungen sehr gut verinnerlicht. War der Dorfklub doch in der ersten Halbzeit gleichwertig mit dem Deutschen Meister von 1967. Einzig die mangelnde Chancenverwertung mussten sich die Gäste ankreiden lassen. Hinzu kam die Unachtsamkeit, die zum Braunschweiger Führungstor durch Martin Kobylanski führte (18.). „Das Gegentor durch einen individuellen Fehler darf uns so natürlich aber auf keinen Fall passieren“, kritisierte Boysen. Er freute sich aber auch: „Dennoch haben wir weiterhin das Kommando übernommen und letztendlich den völlig verdienten Ausgleich erzielt.“ Für diesen zeichnete sich der eingewechselte Kai Brünker verantwortlich. „Wir haben 90 Minuten alles gegeben und uns mit dem 1:1 belohnt“, sagte er.

Schließlich waren die Schwaben im zweiten Durchgang deutlich feldüberlegen. Sie ließen sich von den stark nachlassenden Braunschweigern und in der Schlussphase vom Starkregen kaum aus dem Konzept bringen. Lediglich bei einer Szene waren sie nicht ganz im Bilde. Dabei konnte auch Brünker nicht verhindern, dass seine Elf kurz vor dem Ende durch Marvin Pourie noch das 1:2 kassierte. „Wir haben hart gearbeitet und hätten uns den Punkt verdient“, stellte Brünker fest. Ähnlich sah es Boysen. „Wir wollten den Sieg, haben bis zum Schluss alles gegeben und nach vorn geworfen. Umso mehr trifft uns natürlich diese Niederlage durch den Treffer kurz vor Schluss. Die Jungs haben das trotzdem hervorragend gemacht“, erklärte der 63-Jährige. Lob gab es für die Gäste von den Braunschweigern. „Es war eine ganz schwere Partie. Großaspach hat keine Sekunde aufgegeben“, sagte Eintrachts Siegtorschütze Marvin Pourie.

Auf ein Minimum sinkt damit die Chance der SG auf den Verbleib in der Dritten Liga. Rechnerisch ist der Klassenerhalt zwar möglich, doch müsste sie eine Serie starten – und auf ein Wunder hoffen.

Sonnenhof Großaspach:
Reule – Gipson (46. Sommer), Gehring, Burger, Behounek (73. Sverko) – Ünlücifci, Krasniqi – Martinovic, Hingerl (63. Brünker), McKinze Gaines – Meiser (89. Leist).