Black Swift haben die neuen Lieder Foto: Dominik Thewes

Die Fans können „See Me Human“ per Crowdfunding vorfinanzieren und damit ermöglichen.

Winzerhausen - Sie wolle mit ihrer Musik dazu beitragen, die Welt zu verändern. Keinen geringeren Wunsch äußerte Sally Grayson als Teilnehmerin der Castingshow „The Voice of Germany“ auf die Frage ihrer Coaches Michi und Smudo vom Team Fanta 4. Das war vergangenen Herbst (wir berichteten). Heute freut sich die in Winzerhausen lebende Amerikanerin noch immer, „Musik mit ganzem Herzen machen zu können und damit die Herzen anderer zu berühren“, sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Das ist zumindest eines der Ziele von „See Me Human“, dem neuen Album ihrer Band Black Swift, für das sie gerade mit Schlagzeuger Zar Monta Cola, Bassist Bertram Oeler und Gitarrist David Arzt in einem Tonstudio in Dresden war.

Auch wenn sie ihre Musik mehr scherzhaft als „Post-Punkified Americana N’Roll“ beschreibt, meint sie es doch sehr ernst. „In meinen Liedern geht es vor allem darum, dass wir dringend wieder lernen müssen, unseren Gegenüber wirklich zu erkennen.“ Die Wiederentdeckung der Menschlichkeit sozusagen. Nicht zuletzt ihr Heimatland USA zeige schließlich zurzeit, wo Rassismus und Hass hinführten. Ein Riss gehe durch die Gesellschaft, zu dem jeder beitrage. „Auch ich, denn ich kann zum Beispiel nicht verstehen, wie jemand Donald Trump zum Präsidenten wählen konnte. Also muss auch ich lernen, diesen Menschen zuzuhören und ihnen gegenüber offen zu sein, um ihre Beweggründe zu verstehen“, sagt Sally Grayson. Insofern ginge es in ihrem neuen Album „um die Liebe, aber nicht in ihrer einfachen Form“.

Wer auf jeden Fall treu zu der Musikerin hält, ist ihre wachsende Fangemeinde. Darum ist sie nach wie vor nicht traurig darüber, bei „The Voice of Germany“ nicht über die sogenannten Sing Offs hinausgekommen zu sein. „Stärker als zu gewinnen, war mein Wunsch, mehr Fans zu bekommen, sodass ich weiterhin meine Musik machen kann“, sagt sie.

Und dazu gehört nun einmal, keine Knebelverträge mit einem großen Label einzugehen. Sally Grayson wählt auch für das zweite Album von Black Swift den beschwerlicheren Weg der Eigenfinanzierung. Das Geld soll über eine Crowdfunding-Kampagne im Internet generiert werden. Sieben Tage bleiben noch, um die anvisierten 6000 Euro einzuholen. Der Kontostand derzeit beträgt etwa 3150 Euro. Doch Sally Grayson ist zuversichtlich. „Das klappt“, sagt sie. Viele würden bei solchen Aktionen kurz von knapp mitmachen.

Um diesen „Spätzündern“, aber auch allen anderen einen zusätzlichen Reiz zu bieten, hat sich die sympathische Sängerin noch etwas Besonderes einfallen lassen. Wer die Kampagne unterstützt, hat nicht nur die Auswahl zwischen Download, Vinyl, CD oder unterschiedlich umfangreichen Fanpaketen – bis hin zum Exklusivkonzert in den eigenen vier Wänden, sondern kann auch eine „The Skeleton Howls“ genannte Kassette mit Homerecordings von Sally Grayson erhalten. „Das sind Aufnahmen, die ich zum Beispiel mit einem Smartphone zu Hause gemacht habe, um Ideen festzuhalten“, erklärt sie. Der Clou: Mit diesen Stücken überschreibt sie alte Kassetten, sodass der Hörer am Ende eine Überraschung erleben kann. „Vielleicht kommt noch etwas von Kenny Rogers, oder von Benjamin Blümchen“, sagt sie und lacht herzhaft.

Das Veröffentlichungsdatum von „See Me Human“ soll der 21. Juli sein. Und zwar auch, wenn die Crowdfunding-Kampagne die gewünschte Summe nicht erbringt. Dann allerdings wird es schwieriger, weil Black Swift den fehlenden Betrag auf anderem Weg aufbringen müssen.

Info Wer „See Me Human“ vorab bestellen und die Produktion damit finanziell unterstützen möchte, kann dies unter www.blackswiftmusic.com oder unter  www.indiegogo.com tun. Es stehen mehrere Möglichkeiten zwischen 10 und 500 Euro zur Auswahl. Bei letzterer ist sogar ein Live-Konzert zu Hause mit im Paket.