Die knapp 30 Anwesenden Foto: Werner Kuhnle

Beim Neubürgerempfang gibt Bürgermeister Thomas Winterhalter einen kleinen Stadt-Einblick.

Steinheim -

Unter den etwa 500 Menschen, die im vergangenen Jahr nach Steinheim gezogen sind, sind auch etliche junge Familien. Die Kleinsten hüpften beim Neubürgerempfang am Mittwoch erst einmal fröhlich durch den Bürgersaal Kloster, bevor sie dann doch die Hitze übermannte. Zu Recht hatte Bürgermeister Thomas Winterhalter schon zu Beginn darauf hingewiesen, dass die Temperaturen im Raum im Lauf des Abends eher noch steigen würden, weswegen er sich beeilte. Trotzdem dauerte es etwa eine Stunde, bis Steinheim mit den Teilorten Höpfigheim und Kleinbottwar in Wort und Bild vorgestellt waren, was auch daran lag, dass von den knapp 30 Anwesenden immer wieder Zwischenfragen gestellt wurden.

Eine naheliegende Frage lautete: „Gibt es ausreichend Personal für die Kinderhäuser?“ „Aktuell haben wir genügend“, entgegnete Winterhalter. Auf Interesse stieß auch die Information des Bürgermeisters, dass das Mühlrad wegen einer defekten Antriebswelle seit mehr als einem Jahr stillstehe und wegen des Denkmalschutzes erst nach Rücksprache mit dem Regierungspräsidium und dem Ergründen von möglichen Fördertöpfen repariert werden könne: „Sie machen sich kein Bild von dem Aufwand; ich ärgere mich jeden Tag darüber“, so ein leicht frustrierter Schultes. Was es denn koste, so etwas zu reparieren, wollte ein Neubürger wissen, doch Winterhalter konnte das noch nicht beziffern. „Ich hoffe, dass es nicht ins Bodenlose geht.“

Dabei liege das Haushaltsvolumen der Stadt Steinheim in diesem Jahr bei 39 Millionen Euro, und das sei „nicht schlecht für 12 200 Einwohner“. Allerdings, räumte der Rathauschef ein, fehle es in Steinheim an Arbeitsplätzen, was wiederum damit zusammenhänge, dass kein neues Gewerbegebiet ausgewiesen werden könne. „Und im Gebiet Kreuzwegäcker sind alle Grundstücke schon veräußert.“

Mit Humor stellte er die größeren und kleineren Sehenswürdigkeiten Steinheims vor, etwa die historischen Keltern – „historisch bedeutet immer Geld reinstecken und prüfen, ob irgendwo der Holzwurm drin ist“ –, aber auch Traditionen wie die Fasnet, bei der auch der Bürgermeister dran glauben müsse: „Da werden mir dann die Füße gewaschen, egal, wie warm oder kalt es ist. Das stand auch nicht in meiner Stellenbeschreibung.“ Im Übrigen präsentierte er Steinheim, Höpfigheim und Kleinbottwar als Orte, in denen man gut leben kann – dank guter Infrastruktur, attraktiver Feste und anderer Veranstaltungen, engagierter Bürger und einem regen Vereinsleben. Und auch die landschaftlich reizvolle Umgebung spreche für sich.

Zahlreiche Vereine und andere Organisationen hatten auf einem Tisch Informationsmaterial ausgelegt und standen ebenso wie der Bürgermeister auch gerne für Fragen zur Verfügung. Im Anschluss an einen kleinen Imbiss mit Brezeln und Getränken führte die Heimatpflegerin Helga Becker auf einer knapp einstündigen Tour die neu Zugezogenen zum Klostermuseum, zu der Fundstätte des Homo steinheimensis, zum Bahnhöfle, über den Marktplatz und zu den Murrauen.