Die Zahl der Einbrüche ist von 19 auf 9 Fälle gesunken. Foto: (dpa)

Rene Kießling, der Leiter des Polizeipostens in Steinheim, hat die Polizeistatistik für 2016 vorgestellt. Erfreulich ist die sinkende Zahl der Einbrüche, dafür tauchen mehr Drogendelikte in der Statistik auf. Grund zur Sorge besteht für den Postenleiter allerdings nicht.

Steinheim - In Erdmannhausen war die Hilfe der Polizei im vergangenen Jahr in 71 Fällen gefragt. In Benningen schritten die Ordnungshüter 143-mal ein. Angesichts solcher Werte lassen die 430 Delikte, die in der Statistik für Steinheim erfasst wurden, zunächst einmal aufhorchen. Das bedeute aber beileibe nicht, dass die Kommune ein heißes Pflaster ist, beruhigte Rene Kießlich, Leiter des örtlichen Polizeipostens. Im Gegensatz zu Gemeinden wie Benningen oder Erdmannhausen sei Steinheim eben eine Stadt. „Hier gibt es einen großen Laden und ein paar Kneipen. Da passiert immer mal was“, stellte Rene Kießlich fest.

Manchmal geht es dabei auch etwas rabiater zu. So wie bei der Auseinandersetzung zwischen zwei türkischen Familien beim ehemaligen Eiscafé. Der Konflikt habe in satte sieben Straftaten gemündet, erzählte der Hauptkommissar. Damit gingen allein schon zehn Prozent aller Rohheitsdelikte im vergangenen Jahr auf das Konto dieser Fehde – die inzwischen übrigens beendet ist. „Eine Familie ist weggezogen“, sagte Rene Kießlich. Er machte aber keinen Hehl daraus, dass im Bereich der Körperverletzungen zuletzt eine leichte Zunahme zu verzeichnen gewesen sei.

Sogar signifikant nach oben geschnellt ist die Zahl der Vorfälle, bei denen Drogen im Spiel waren. 33 Delikte sind 2016 aktenkundig geworden, was einen Höchstwert für die vergangenen fünf Jahre markiert. Rene Kießlich betonte jedoch zugleich, dass es in Steinheim „keine offene Drogenszene“ gebe. Natürlich sei auch die Urmenschstadt keine rauschmittelfreie Zone. Da rede man aber von ganz anderen Dimensionen als in Stuttgart, wo er auch schon gearbeitet habe. Und die Zahl sei dieses Mal auch deshalb vergleichsweise hoch, weil eine kleine Drogen-Gruppe an der Schule aufgeflogen sei. Zudem konnte ein Täter aus dem Milieu gefasst werden konnte. „Das war mit vielen Nachfolgeverfahren verbunden“, betonte der Polizist.

Zu den erfreulichen Dingen, die er vermelden konnte, gehörten neben der hohen Aufklärungsquote von 66,5 Prozent ein Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen von 19 in 2015 auf neun im abgelaufenen Jahr. „Das ist sehr zufriedenstellend“, hob Rene Kießlich hervor. Damit bewege man sich im landesweiten Fahrwasser. Der Hauptkommissar erinnerte daran, dass die Polizei unter anderem mehr Streife gefahren sei, aber auch Infoveranstaltungen zu dem Thema auf die Beine gestellt habe. „Die Leute sind jetzt aufmerksamer“, erklärte er. Zudem würden die Häuser besser geschützt. Kurzum: „Es werden weniger Gelegenheiten geschaffen“, resümierte der Postenleiter.

Die Polizei versucht aber nicht nur, Einbrechern das Handwerk zu legen, sondern muss sich auch mit Störenfrieden auseinander setzen. Probleme mit lautstarken Jugendlichen tauchten vor allem an Spielplätzen wie in den Arkadien auf. Was den unerwünschten Lärm in den Arkadien angeht, gebe es auch einen Beschwerdeführer. „Der hat Recht“, machte Rene Kießlich klar. Man kenne aber seine Pappenheimer und bitte die Heranwachsenden demnächst wieder zum Gespräch. Die Angelegenheit sei aber nicht dramatisch. „Es ist nicht so, dass wir da mit Mann und Maus ranmüssten“, betonte er.

Keine größeren Auffälligkeiten vermeldete Rene Kießlich überdies für Vorkommnisse auf den Steinheimer Straßen. Aktuell existiere nur ein Unfallschwerpunkt, und zwar an der Kreuzung Höpfigheimer Straße/Riedstraße/Adalbert-Stifter-Straße. „Da gibt es ein Vorfahrtsproblem. Oder die Geschwindigkeit wird falsch eingeschätzt.“