Die Vorsitzende des SAV, Hannelore Nolkemper, begrüßt die Gäste, zu denen auch Bürgermeister Thomas Winterhalter gehört (linke Bank, vorne). Foto: KS-Images.de

Zu ihrem 50. Jubiläum hat die Ortsgruppe Steinheim des Schwäbischen Albvereins der Stadt eine Sitzgruppe auf dem Burgberg gestiftet.

Steinheim - Einen tollen Blick hat man vom Burgplatz aus. Gegenüber ist der Buchhof und der Hägnachhof zu sehen, weiter links liegt Erdmannhausen. Und direkt unter dem idyllischen Ort befindet sich das Schützenhaus. An diesem schönen Platz steht nun auch eine neue Sitzgruppe aus Holz – gestiftet von der Ortsgruppe Steinheim/Murr des Schwäbischen Albvereins (SAV) anlässlich seines 50-jährigen Bestehens, das er in diesem Jahr feiert.

„Den Standort für die Bank haben wir gemeinsam mit dem Stadtbauamt ausgesucht“, sagt die SAV-Vorsitzende Hannelore Nolkemper bei der Einweihung am Samstagnachmittag vor etwa 50 interessierten Wanderern. Sie habe ein bisschen Angst, dass sie demoliert werde, aber Bürgermeister Thomas Winterhalter bedankt sich zunächst für die Sitzgruppe und sichert dann zu: „Wir werden die Bänke hegen und pflegen.“

Musikalisch umrahmt Max Kubitschek mit seiner steirischen Ziehharmonika die kleine Feier und Hans Dietl, der ehemalige Heimatpfleger, verteilt Springerle, die er extra zu diesem Anlass gebacken hat – mit dem Wappen der Stadt Steinheim. Die Holzformen dazu hat er selbst geschnitzt.

Zu dieser kleinen Feierstunde haben sich Vereinsmitglieder und Wanderer eingefunden, die in zwei Gruppen nach einer Sternwanderung am Burgplatz angekommen sind. Die eine Gruppe wanderte vom Bahnhöfle aus etwa eineinhalb Stunden über die Lerchenhöfe nach Kleinbottwar, dann weiter zum Wehrbachsee und schließlich an Feldern und Weinbergen vorbei zum Burgbergplatz. Eine längere Strecke gab es ab dem Marbacher Bahnhof über den Panoramaweg und den Galgen hinab an die Murr bis zur Mündung des Otterbachs. Und wer dann die etwa 300 Stufen durch die alten Weinbergmauern zum Burgbergplatz hinauf geschafft hatte, konnte zur Stärkung eine Rote Wurst und Getränke genießen. „Glücklicherweise regnet es heute nicht so stark wie gestern“, sagt Ulrike Winkler, die Kassiererin des Vereins.

Umringt von Weinbergen ist dieser Platz, an dem Mauerreste zeigen, wo einst eine Burg stand. Laut Hans Dietl wurde sie schon im Jahr 1269 als zerstört gemeldet. Davor hätten die Herren von Steinheim, badische Vasallen, hier gelebt. „Im Zuge der Flurbereinigung wurden in den 70er-Jahren die Mauern von den Burgresten auf ihre heutige Höhe hochgezogen“, berichtet Dietl, „und das Denkmal dort wurde aufgestellt.“ Dietl hat den Stein bearbeitet und einem alten Eichenbalken nachempfunden, der ein Messingband mit Texten trägt.

Schon im Mai wanderte der SAV zum Burgplatz – und zwar auf der gleichen Strecke, wie vor 50 Jahren, nach der Gründung der Ortsgruppe. Auch ein Württemberger Weinwanderweg führt am Burgplatz vorbei, ebenso ein Wein-Lese-Weg. „Wanderer und Spaziergänger können künftig hier eine Rast einlegen“, sagt Richard Becker, Naturschutzwart bei der Ortsgruppe und auch Wanderfachwart für den SAV-Stromberggau.