Foto: Frank Wittmer

Die singenden Männer der Concordia und des Projektchores bringen viel Schwung in den Klostersaal. Das Schwitzen für die Musik hat sich gelohnt.

Steinheim - Wir schwitzen heut’ im Kollektiv“, gab der bestens gelaunte Moderator Christoph Ulmer das Motto des Abends aus. „Die Sauna können Sie sich heute sparen.“ Die knapp 100 Zuhörer im Klostersaal wähnten sich bald im Alpenland oder ließen sich von einer kühlen Meeresbrise Luft zufächeln.

Allerdings nur musikalisch. Klimatisch war das Hemd der mehr als 40 Sänger unter der Leitung von Ingo Sautter bald durchgeschwitzt. Schwungvoll legten die Männer des Männergesangvereins (MGV) Concordia mit „Weit, weit weg“ und anderen alpenländischen Gassenhauern los.

Der Männer-Projektchor im Sängerkreis Mittlerer Neckar übernahm und verzauberte das Publikum mit der anspruchsvollen Silcheriade. Wunderschöne Melodien klangen hell und voller Elan. Wuchtig die Bässe und engelsgleich die Tenöre – da war die sängerische Manneskraft voll gefordert.

Die Frauen haben derweil eine Erfrischung vorbereitet. Man habe ja nichts gegen Menschen, die in gemischten Chören singen, moderierte Ulmer unterhaltsam weiter. „Aber wir mögen uns halt so, dass wir gar nicht anders wollen.“ Das Publikum könne sich überlegen, „aber bitte jeder für sich selber“, welcher der beiden Chöre besser gesungen habe.

Anschauungsmaterial gab es reichlich, denn im zweiten Teil sangen die Chöre im Wechsel. Erst legte die Concordia mit schwungvollen Volksliedern vor. „Den Text kennen Sie sicher. Wir haben aber den Rhythmus etwas geändert.“ Gemäß dem Motto „Horch, was swingt von draußen rein?“ gab Cedric Haag den Beat am Schlagzeug vor, Egon und Nicole Haag begleiteten mit Flöte und Klavier. Die „Schwäb’sche Eisebahne“ bekam vom Projektchor gleich noch eine Reihe „Haltstatione“ mehr verpasst.

Höhepunkt des Abends waren die gemeinsam vorgetragenen Lieder. „Wir versuchen immer Deutsch zu singen, des goht als Schwob eigentlich gar net“, führte Ulmer die beschwingten Trinklieder ein. „Stäffele nuff, Stäffele na, Stäffele rum und num“, ging es gesanglich treppauf und treppab, im „Weinparadies“ animierten die geballten Männerstimmen das Publikum zum Schunkeln und bei „Ich hab‘ den Wind belauscht“ durften alle mitsingen. Wenn es auch einige Anläufe brauchte, bis Dirigent Ingo Sautter mit dem Ergebnis zufrieden war. „So schön, so schön“, klang es dann im großen Chor durch die Klosterhallen. Zum Ende ging es mit den Steinheimer Männern dann noch ans Meer. „Das ist die Liebe der Matrosen“, sang die Besatzung der „MS Concordia“. Dass man einen echten Seemann in den eigenen Reihen hat, bewies Holger Wedemeyer mit einem auf Platt gesungenen Solo. Im Refrain von „Rolling home“ sangen dann wieder alle mit. Und das klang am schönsten.