Der BdS-Vorsitzende Martin Daunquart Foto: avanti

Plakativ und informativ hat der Referent Cay von Fournier bei der gemeinsamen Soiree vom Bund der Selbstständigen (BdS) und der Stadt Steinheim aufgezeigt, wie Unternehmen in Zukunft erfolgreich sein können.

Steinheim - Dass es für Unternehmer in Zukunft vor allem darauf ankommt, ihre Mitarbeiter gut einzubinden, wenn sie erfolgreich sein möchten, war die Botschaft von Referent Cay von Fournier in seinem pointierten Vortrag. „Sie können wunderbar kompetent und fleißig erfolglos sein“, sagte von Fournier verschmitzt, der Erfolg liege in Zukunft schlicht am Faktor Mensch. Und dass deswegen der Bereich Human Resource – abgekürzt HR und auf deutsch: Personalwesen – auch für kleine und mittlere Betriebe immer wichtiger wird, hat der Referent in seinem Vortrag erlebbar machen können.

Schon in den UN-Zielen, sagte er weiter, sei formuliert, dass der Mensch im Mittelpunkt stehen solle, aber: „Das haben die Kannibalen auch schon gesagt.“ Mit solchen lockeren Einwürfen hat der Referent die knapp 100 Anwesenden, die auf Einladung des Bundes der Selbstständigen (BdS) und der Stadt Steinheim gekommen waren, bestens unterhalten. Bereits zum siebten Mal fand die jährliche Soiree, ein festlicher Abendempfang, im Haus Steinheim statt. Diese Tagungsstätte der Akademie im Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft, habe mittlerweile „60 Jahre auf dem Buckel“, wie Dieter Schmidtke von der Geschäftsleitung zur Einführung sagte, ehe er die Anwesenden, unter ihnen auch Bürgermeister Thomas Winterhalter, einlud, zum Abschluss die neu gestalteten Räume zu besichtigen. Das Haus wurde nämlich umgebaut und dabei auch erweitert.

Doch zuvor hatte Cay von Fournier, der sich als Arzt, Unternehmer, Trainer und Buchautor einen Namen gemacht hat, den Teilnehmern neue Impulse gegeben. „Stehen Sie bitte alle auf, schließen Sie die Augen und stellen sich so hin, dass Sie in Richtung Norden schauen.“ Als alle Anwesenden die Augen öffneten, stellten sie fest: Fast jeder schaute in eine andere Richtung.

„Und nun stellen Sie sich vor, Sie wären mit Seilen verbunden und ziehen jeweils in Ihre Richtung, so fest Sie können.“ Nickend setzen sich die Zuhörer wieder und konnten nachvollziehen, weshalb der Mensch im Unternehmen immer wichtiger werde. „Bisher haben Maschinen über Produktivität entschieden, das hat auch 200 Jahre lang funktioniert“, sagte von Fournier. Er stellte Generationen vor – und was sie ausmacht: „Unsere Kinder lernen auf eine andere Weise zu kommunizieren.“

Exemplarisch führte er seinen pubertären Sohn an, der online mit anderen spiele, die über die ganze Welt verteilt seien. Beispiele, wie sich auch kleine Betriebe durch innovative und teilweise spektakuläre Ideen von anderen unterscheiden können, machten seine Ideen deutlich: Ein Kieferorthopäde sei sehr erfolgreich geworden, nachdem er seine Praxis in ein Raumschiff und seine Mitarbeiter in eine Crew verwandelte, und eine Fahrschule boomte, die sich in ein Führerschein-Internat umgestaltete.

„Wir befinden uns in einer Übergangsphase, von der Industriellen Revolution zur Bewusstseins-Revolution“, sagte der Referent engagiert. Und angesichts der anwesenden Generation rief er: „Lernen Sie von Ihren Kindern!“ Was bisher gegolten habe und sinnvoll gewesen sei, ließe sich gut mit Neuem verbinden. „Innere Bilder beeinflussen unser Verhalten. Ich hoffe, ich habe Ihnen ein paar neue innere Bilder mitgegeben. Als Unternehmer muss man sich Zeit-Räume schaffen.“