Im November wird ein neuer Bürgermeister gewählt. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Steinheim wählt am 6. November einen neuen Bürgermeister. Der Wahlkampf geht nun in die heiße Phase über. Was haben die Kandidaten geplant? Thomas Winterhalter geht mit dem Thema offen um, Thomas Rosner hält sich bedeckt

Steinheim - Vom kommenden Montag an wird Thomas Winterhalter seine „Wanderschuhe“ schnüren und seinen Haustüren-Wahlkampf beginnen. Der 31-jährige Hauptamtsleiter der Gemeinde Pleidelsheim will in den Wochen bis zur Bürgermeisterwahl am 28. Oktober vor allem auf das persönliche Gespräch mit den Bürgern setzen – in der Kernstadt ebenso wie in den Stadtteilen. „Ich probiere, die Beine in die Hand zu nehmen“, sagt er mit einem Schmunzeln. Dafür hat er sich den ganzen Oktober Urlaub genommen.

Wen er nicht antrifft, der findet in seinem Briefkasten einen Flyer mit einem Gesprächsangebot zu einem anderen Zeitpunkt. Flyer, Broschüre, Plakate – das ganze Programm ist geplant. Die Homepage – www.thomas-winterhalter.de – ist bereits online. Auch auf Facebook ist der 31-Jährige vernetzt. „Meine Frau und ich sind keine überzeugten Facebooker und setzen mehr auf das persönliche als auf das elektronische Gespräch, aber natürlich muss man auch Facebook in einem Wahlkampf bedienen“, sagt Winterhalter in einem Gespräch mit unserer Zeitung,

Darüber hinaus setzt der Verwaltungsfachmann auf die öffentlichen Kandidatenvorstellungen der Stadt und die Podiumsdiskussionen der Zeitungen. „Und natürlich werde ich mich bei Vereinen und Organisationen vorstellen“, so Winterhalter. Mit den Fraktionen ist der Hauptamtsleiter bereits in Kontakt, die Gespräche werden jetzt vertieft. Am Wochenende will der 31-Jährige beim Tag der offenen Tür des neuen Kinderhauses Kleinbottwar ebenso vorbeischauen wie bei der Pressaktion der Arbeitsgemeinschaft Streuobstwiesen (ASS) in Höpfigheim.

Wann geht die Homepage zur Wahl online? Gibt es Plakate? Ist auch ein Haustür-Wahlkampf geplant? Thomas Rosner hält sich bedeckt. Ein Wahlkampf sei wie ein Wettbewerb und Wettkampf. Es gehe dabei darum, zu gewinnen, deshalb werde er keine Details verraten, so Rosners knappe Reaktion. „Jogi Löw verrät seine Mannschaftsaufstellung schließlich auch nicht im Vorfeld eines Spieles.“ 45 Minuten später schiebt der Amtsinhaber doch noch folgende Stellungnahme nach: „Zum Wahlkampf gehört es, seine Aktivitäten sorgsam zu planen und aufeinander abzustimmen. Darüber vorab zu berichten, halte ich im Sinne eines effektiven Vorgehens für ungeschickt. Andere mögen das anders sehen. Dass ich diese Wahl ernst nehme und einen engagierten Wahlkampf führe, ist selbstverständlich – nicht umsonst verwende ich hierfür nahezu meinen ganzen Jahresurlaub. Das liegt nicht nur in meinem eigenen Interesse, sondern das bin ich meinen Steinheimer Bürgerinnen und Bürgern schuldig. Sie haben ein Recht auf Information, und ich freue mich auf die kommenden Wochen, auf zahlreiche Begegnungen und intensive Gespräche. Dass ich meinen Wahlkampf dieses Wochenende beginnen, wird jedermann sehen können“, bleibt der Amtsinhaber unkonkret.

Offenbar meint Thomas Rosner damit aber seinen Wahlprospekt, den er gestern verteilen hat lassen. Mit den Schlagwörtern „Tatkraft und Heimatliebe“ wirbt er um Stimmen. In vier Bürgergesprächen will er mit den Steinheimern ins Gespräch kommen. Die kommunalpolitische Bilanz, so Rosner, sei rundum positiv. Dennoch wehe ihm immer wieder kräftiger Wind ins Gesicht, heißt es in dem Flyer. Es könne sein, dass er mit seiner „konsequenten Unabhängigkeit gegenüber jedermann für manche unbequem“ sei. Und seine „zugegebenermaßen manchmal emotionale Art an Dinge heranzugehen“, biete Angriffsflächen, wenn man danach suche. Unabhängigkeit und „Leidenschaft“ wolle er sich aber bewahren, kündigt er an.