Foto: Werner Kuhnle

Beim Theaterworkshop an der Steinheimer Blankensteinschule haben 34 Kinder das Musical „Im Riff geht’s rund“ eingeübt.

Steinheim - Auf der Bühne stehen, singen und sich einem Publikum präsentieren, das ist etwas, das man nicht alle Tage erlebt. Auch die 34 Teilnehmer des Theaterworkshops in der Steinheimer Blankensteinhalle nicht. Sie jedoch nutzen eine knappe Ferienwoche dazu, sich von Uta König und Iris Nolte in der Kunst des Bühnenauftritts schulen zu lassen. Mit dem Musical „Im Riff geht’s rund“ studierten die Kinder im Rahmen des Steinheimer Sommerferienprogramms nicht nur Schauspiel-Rollen ein, sie übten sich auch im Interpretieren von Musical-Songs und bastelten eifrig für ein originelles Bühnenbild.

Und wer fleißig geübt hat, der hat auch Interesse daran, das Gelernte vor einem Publikum aufzuführen. Am frühen Freitagabend war es schließlich soweit. Eltern, Großeltern und Geschwister saßen erwartungsvoll in der Blankensteinhalle und warteten geduldig, bis der Vorhang zur Seite geschoben wurde. Fünf ambitionierte Tage lagen hinter den darstellenden Kindern und ihren Betreuern, und die Luft knisterte vor Aufregung und Vorfreude. „Für die Kinder ist der Auftritt etwas ganz Großes“, weiß die Sozialarbeiterin Uta König, die mit Iris Nolte auch in jedem Jahr darauf geachtet hat, dass die Show des beliebten Ferienangebots entspannt über die Bühne ging.

Eine Parade Kostümierter zog dabei am Auge des Zuschauers vorbei, allesamt Wesen aus dem Meer. Mit einer Ausnahme: die Flaschenpost. Die nämlich soll in dem Stück eine Nachricht überbringen. Doch die Riffbewohner bereiten just eine große Show vor, als die Flaschenpost hereinplatzt. Dabei ist die Nachricht, die in ihrem Bauch schlummert, für die Meeresbewohner überlebenswichtig. „Was mich bewegt, ist nur das Meer“, erklingt zart das Lied der Flaschenpost im Chor.

Nette Dialoge gesellen sich zu den einzelnen Songs, die sich oft schwungvoll und mit pfiffigen Texten darstellen und eifrig Applaus erhalten. Und rund um ein Casting, bei dem sich die Unterwasserbewohner für eine Show qualifizieren wollen und dem gestrengen Jurymitglied Pepe, entspinnt sich eine mitreißende Geschichte, die Jung und Alt hinein ins Meeresgeschehen zieht. Etwa mit den drei finsteren Gestalten, den Zerstörerfischen. Verwegen sehen sie aus, ganz im Ganovenstil gestaltet. Oder Elsie, der Kugelfisch. Der singt bei seiner Showeinlage, die kräftig vom Chor unterstützt wird, ganz überzeugend: „Ich pump mich ab, ich pump mich auf“. Trotzdem erhält er von Pepe eine kühle Absage: „Mehr Feeling, mehr Drama, sonst kannst Du Dir das Finale abschminken“, lautet die nüchterne Antwort.

Die Papageienfische bewegen sich rhythmisch zu einem fetzigen Rock’n Roll und singen . Und beim Ständchen der Quallen werden die Zuhörer auf schwungvoll-melodische Weise daran erinnert, dass der Kontakt mit den schwabbeligen Meeresbewohnern durchaus schmerzhaft sein kann. Bei all dem turbulenten Treiben aber wird dem Besucher rasch klar: Der Fisch von heute, der hat Handys dabei. Der Chor verdeutlicht die Aussage mit seinem vergnügten Gesang: „Googeln, bloggen, twittern, chatten, wenn wir alles das nicht hätten“.