Um das Jugendhaus hat es zuletzt Querelen gegeben. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Nach Unstimmigkeiten mit den Nachbarn lobt der Ordnungsamtsleiter die Arbeit der Sozialpädagogen.

Steinheim - Die Stadtverwaltung steht hinter den Mitarbeitern im Jugendhaus. Das machte Ordnungsamtsleiter Rolf Englert in der Sitzung am Mittwoch deutlich. In letzter Zeit habe es Querelen um das Jugendhaus gegeben, die über die Zeitungen publik gemacht worden seien. „Die Stadtverwaltung will jedoch nicht über dasselbe Medium antworten und sich rechtfertigen. Vielmehr suchen wir das Gespräch mit den Beteiligten“, so Englert. Mit dem Hauseigentümer habe man schon geredet, ein weiteres Gespräch solle Mitte Oktober stattfinden. Mit dieser Vorgehensweise wolle man die Vorwürfe gegen das Jugendhauspersonal aufarbeiten.

Im Gespräch mit dem Personal des Jugendhauses habe die Stadtverwaltung jedoch den Eindruck gewonnen, dass eine gewisse Verunsicherung entstanden ist, wie es um das Ansehen der Offenen Jugendarbeit bestellt sei, führte Rolf Englert aus. Deshalb halte man es für notwendig, ein paar Eindrücke weiterzugeben, wie die Offene Jugendarbeit im Rathaus gesehen werde. Der Leiter Stefan Maier, der seit neun Jahren bei der Stadt beschäftigt sei, mache von Anfang an einen „guten Job“. Er habe einen ausgezeichneten Draht zu den Jugendlichen gefunden, betonte Englert. „Unter seiner maßgeblichen Leitung ist das Jugendhaus seit vielen Jahren regelmäßig auf dem Marktplatzfest und auf dem Weihnachtsmarkt präsent.“ Über viele Jahre habe eine regelmäßige Zusammenarbeit mit der Drogenberatung der Caritas stattgefunden. Er hat es zudem geschafft, auch ehrenamtliche Mitarbeiter zu gewinnen. Maier begleite die Jugendlichen, die aus benachteiligten Verhältnissen kommen, teilweise über mehrere Jahre und versuche, sie auf ein selbstverantwortetes Leben vorzubereiten. Die Mitarbeiter des Jugendhauses seien äußerst engagierte Menschen, die ihre Arbeit mit großer innerer Überzeugung machen und sich sehr für die ihnen anvertrauten Jugendlichen einsetzen und auf verschiedene Weisen versuchen, sie auf ihr Leben als Erwachsene vorzubereiten. „Ich denke, die Stadt Steinheim kann sich zu solchen Mitarbeitern beglückwünschen.“

Die unmittelbare Nähe zu einem Jugendhaus in der Bahnhofstraße könne zweifellos Anlässe zu Konflikten bieten. Wer sich in Kenntnis dieser Tatsache dort einmiete, sollte jedoch die Bereitschaft mitbringen, bei auftretenden Problemen das Gespräch mit dem Personal des Jugendhauses zu suchen und gemeinsam eine konstruktive Lösung anstreben. Die Personalstärke des Jugendhauses erlaube es im Regelfall nicht, eine qualifizierte Arbeit – mit Aufsichtspflicht – drinnen zu leisten und gleichzeitig den gemeinschaftlichen Hofraum zu überwachen. Das Jugendhaus-Team sei jedoch nach Kräften bemüht, nicht nur eine gute Arbeit im Inneren des Jugendhauses zu machen, sondern gleichzeitig Konflikte mit Nachbarn – so gut es geht – zu vermeiden.

Englert: „Ein eigenes Jugendhaus mit dazugehörigem Außenbereich in ausreichendem Abstand zur Wohnbebauung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich unsere Offene Jugendarbeit weiter gut entwickeln kann.“