Dank besten Temperaturen ist das Steinheimer Wellarium gestern gut besucht gewesen. Die Stimmung war super. Michael Göhner (links) und Stefanie Kuhnert sind nicht einzuholen gewesen. Foto: avanti

Der haushohe Favorit Michael Göhner sowie Stefanie Kuhnert entscheiden die heavy-Distanz für sich.

Steinheim - Rund 700 Sportler sind gestern bei der 17. Auflage des mz3athlon an den Start gegangen. Bei bestem Sommerwetter war vor allem der Sprung ins kühle Nass zu Beginn der Steinheimer Triathlon-Veranstaltung ein Genuss. Dank eines lauen Lüftchens auf der Rad- sowie der Laufstrecke konnten die Sportler anschließend aber auch den restlichen Wettkampf genießen – und das taten sie.

Allen voran Michael Göhner (Team Erdinger Alkoholfrei), einer der bekanntesten Triathleten Deutschlands und gestern der haushohe Favorit auf der heavy-Distanz. Er gab nach zweijähriger Verletzungspause in Steinheim sein Triathlon-Comeback und ließ erwartungsgemäß alle anderen hinter sich. Nach 1:23:54 Stunden kam der Langdistanzspezialist zufrieden ins Ziel. „Es lief heute sehr gut. Ich habe im Vorfeld wenig das Laufen trainiert, weil ich noch etwas Probleme mit meinem Fuß hatte. Aber heute habe ich davon nichts gemerkt“, berichtete er. Nur an seiner Schwimmzeit könne er noch etwas arbeiten, meinte er. Nach 10:04 Minuten stieg er als Erster seiner Startgruppe aus dem Wasser, auf dem Rad fuhr er dann vollends allen davon. „Das Radfahren ist gerade meine Stärke“, meinte er. Richtig gut lief es auf dem Rad aber auch für Ulrich Königs vom Therapie- und Rehazentrum Bottwartal, dem Zweitplatzierten auf der heavy-Distanz. Er lag mit seiner Zielzeit von 1:25:15 Stunden gar nicht so weit entfernt vom Sieger. Denn beim Laufen konnte er etwas Zeit aufholen. „Ich komme ja vom Laufen“, meinte er und war total happy über seinen zweiten Rang. „Gegen Michael Göhner darf man verlieren“, erklärte er schmunzelnd. Dritter wurde Felix Litters (TSV Amicitia Viernheim) mit einer Zeit von 1:27:09 Stunden.

Bei den Frauen fuhr Stefanie Kuhnert mit 1:27:28 Stunden einen ungefährdeten Start- und Zielsieg ein. Nach phänomenalen 9:31 Minuten im Wasser spurtete die Athletin vom VfL Pfullingen als Erste in die Wechselzone und blieb auch danach ohne Konkurrenz. „Das war nicht schlecht. Ich wollte sehen, wie mein Trainingsstand ist und konnte so in aller Ruhe mein Tempo gehen“, sagte sie im Ziel. Für die amtierende Amateur-Weltmeisterin über die 70.3-Distanz war es der erste Wettkampf in diesem Jahr und zugleich die Vorbereitung für den 70.3 Ironman in Zürich. Mit mehr als 17 Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz konnte man allemal von einem gelungenen Test sprechen. „Einfach nur durchkommen“ wollte indes Sandra Rollbühler vom TSV Crailsheim. „Ich dachte nicht, dass ich es in die Top Ten schaffe“, gab sie im Ziel zu. Mit ihrer Zeit von 1:45:06 Stunden reichte es aber sogar zu Platz zwei, was die Sportlerin überglücklich zur Kenntnis nahm. Dritte wurde nach 1:45:20 Stunden Laura Jansen, die auf der Laufrunde keinerlei Ambitionen hatte, noch Platz zwei zu ergattern, obwohl Rollbühler nicht weit entfernt war. „Ich war froh, dass ich Sandra überhaupt noch vor mir gesehen haben“, meinte Jansen im Ziel fix und alle und fügte an: „Die Strecke hier beim mz3athlon ist wirklich nicht ohne.“

Genau deshalb hatte sich Jana Binninger (stimmel-sports), die Siegerin auf der classic-Distanz, den mz3athlon ausgesucht. „Ich bereite mich gerade auf die anstehende Bundesliga-Saison vor, bei der ich mein Debüt geben werde. Da wollte ich einen anspruchsvollen Wettkampf“, erklärte sie im Ziel. 1:05:21 Stunden benötigte sie für die 500 Meter im Wasser, die 20 Kilometer auf dem Rad und die fünf Kilometer auf der Laufstrecke – eine super Zeit. „Beim Schwimmen bin ich als Zweite aus dem Becken, aber in der Wechselzone habe ich die andere dann schon geschnappt. Als ich nach dem Radfahren drei Minuten Vorsprung hatte, war ich beruhigt“, berichtete sie und war am Ende durchweg zufrieden, obwohl sie beim Laufen „etwas schwere Füße hatte“. Auf Platz zwei kämpfte sich Melanie Altenbeck vom Team Silla Hopp mit einer Zeit von 1:09:45 Stunden. „Das Schwimmen war okay, aber das Radfahren und das Laufen waren super. Vor allem, da ich erkältungsmäßig noch etwas angeschlagen bin“, erklärte sie. Dritte wurde Altenbecks Teamkameradin Charlotte Espinosa mit einer Zeit von 1:10:16 Stunden.

Etwas Verwirrung gab es gestern bezüglich der Platzierungen beim Männer-Wettbewerb. Da Sieger Raphael Junghans vom Tri-Team Heuchelberg durch ein Missgeschick in einer falschen Startgruppe gestartet war, wurde er auch nicht sofort als Sieger erkannt. Dabei war er der Einzige, der unter einer Stunde blieb. Er kam nach 59:02 Minuten und damit vor Chris Henning vom SV Freiberg (1:03:15 Stunden), der einen klasse Wettbewerb abgeliefert hatte, und dem Dritten Sebastian Gaedicke (PädPower, 1:04:09 Stunden) ins Ziel.

Auf der light-Distanz holte sich bei den Männern Sebastian Schütz von der LG Neckar Enz mit einer Zeit von 35:14 Minuten den Sieg vor Michael Kreiß (35:48 Minuten) und Ronny Seise (38:45 Minuten). Bei den Frauen siegte Janet Wohlfarth (VfL Waiblingen Triathlon) nach 39:15 Minuten vor ihrer Schwester Doreen Wohlfarth (40:07 Minuten) und Zoé Martin (Dreikraft Neunkirchen, 40:17 Minuten).

Beim Staffelwettbewerb ergatterte sich das Team „Kieferorthopädie Dr. Fuchs“ den Sieg (59:21 Stunden). Zweiter wurde die Staffel „Neumann und Co.“ mit einer Zeit von 1:00:32 Stunden, Platz drei erkämpfte das „Team Silla Hopp“ mit einer Zeit von 1:01:10 Stunden.