Spielertrainer Romulus Revisz hat eine überragende Saison gespielt und in der Rückrunde kein Spiel verloren. Foto: Archiv (avanti)

Die Tischtennisspieler des TSG Steinheim müssen doch nicht absteigen. Eine Umstrukturierung macht’s möglich.

Steinheim - Die erste Herrenmannschaft des TSG Steinheim bleibt doch in der Tischtennis-Verbandsliga. So zumindest sieht es die vorläufige Einteilung vor. Und TSG-Abteilungsleiter glaubt nicht, „dass sich daran noch etwas Grundlegendes ändern wird“.

Eigentlich waren die Steinheimer ja als Drittletzter der Verbandsliga abgestiegen. Doch schon am Saisonende hatte Enderle gemutmaßt, dass es aufgrund der anstehenden Neuordnung in der Regionalliga noch Chancen geben würde. Und er sollte Recht behalten. „Außerdem hatte ich vor den letzten Spielen gesagt, dass wir doch möglichst Drittletzter werden sollten, wenn es denn schon nicht zum Klassenerhalt reichen würde. Jetzt zeigt sich, wie wichtig das war. Denn die TTF Altshausen, die direkt hinter uns gelandet sind, hatten nicht dieses Glück und müssen nun in der Verbandsklasse antreten.“

Auch der „Fall Plüderhausen“ hat bei der ganzen Thematik wohl eine Rolle gespielt. Der SV Plüderhausen war mit seiner ersten Mannschaft aus der ersten Bundesliga abgestiegen. Daraufhin verkündete man beim SVP, dessen zweite Mannschaft vergangene Saison in der Verbandsliga im Mittelfeld landete, den Ausstieg aus dem Spitzensport. Die Frage war aber noch, wo die Plüderhausener nun spielen würden und was aus der zweiten Mannschaft werden würde. „Es ist jetzt so, dass sie die erste Mannschaft komplett abgemeldet haben und die bisherige zweite Mannschaft nun als erste in der Verbandsliga spielt“, erklärt Harald Enderle.

Dass der TSG überhaupt den drittletzten Platz erreichte, der nun im „Nachsitzen“ doch noch die Rettung bedeutet, das haben die Steinheimer nicht zuletzt einer überragenden Saison ihres Spielertrainers Romulus Revisz zu verdanken. Ohne ihre Nummer eins wäre die Mannschaft wohl chancenlos gewesen. Mit einer Bilanz von 38:2 Siegen war Revisz der herausragende Spieler im vorderen Paarkreuz. Highlight war dabei sicherlich sein 3:1-Sieg gegen die Nummer eins des TTC Gnadental, den in den vergangenen Jahren überragenden Gao Peng. Der musste gegen Revisz seine einzige Niederlage in der gesamten Saison einstecken. Wie der Steinheimer dabei den chinesischen Abwehrkünstler teilweise regelrecht „zerlegte“, war für die TSG-Fans eine spielerische Augenweide. Insgesamt brachte Revisz das Kunststück fertig , in der kompletten Rückrunde ungeschlagen zu bleiben. Somit ist er im Jahr 2014 noch ohne Pflichtspielniederlage und weist eine blütenweiße Weste auf. „Wir hoffen , dass er diese Serie noch recht lange ausbauen kann“, resümiert Enderle, der aber nicht nur die spielerischen Erfolge seines Spitzenmannes herausstellen möchte. Denn auch im Jugendbereich, speziell bei den Jungen, ist er mit seinem Trainerstab sehr erfolgreich. Alle drei Teams wurden Meister und damit Aufsteiger.

Personell wird sich bei den Steinheimer Herren einiges ändern. Vor allem den Abschied der bisherigen Nummer zwei Lukas Skorepa muss man verkraften, er wechselt zum TTC Hegnach in die Bezirksliga. „Sein neuer Verein hat ihm einen Job angeboten“, äußert Enderle Verständnis. Für Skorepa wird künftig Richard Chudik beim TSG aufschlagen. Er kommt vom bisherigen Ligakonkurrenten SC Buchenbach, der seine Mannschaft zurückgezogen hat. Chudik hat früher schon in Neckarsulm in der Regionalliga gespielt. Ebenfalls verabschiedet hat sich Marcus Kocher nach einer halben Saison, er wechselt zum TTV Burgstetten. Außerdem wird Tullio Mellone, der im Winter aus Beilstein gekommen war, in die zweite Mannschaft rücken. „Er hat aus beruflichen Gründen nicht mehr genügend Zeit für das Training“, erklärt Harald Enderle. Das hintere Paarkreuz sollen künftig Marc Kreß und Peter Wildermuth bilden, die aus der zweiten Mannschaft hochrutschen. In der Mitte bleibt mit Martin Gastel und Oliver Bürk alles beim Alten.

Personell unverändert gehen dieTSG-Damen in die nächste Saison, dafür aber in einer neuen Liga. Nach der erfolgreichen Relegationsrunde geht die Mannschaft künftig in der Oberliga Baden-Württemberg an die Platte. Wobei diese Relegation im Nachhinein gar nicht nötig gewesen wäre. Denn auch bei den Damen gab es Umstrukturierungen, die zum Beispiel dazu führten, dass selbst der VfR Altenmünster, der sich als Verbandsliga-Dritter nicht einmal für die Relegation qualifiziert hatte, mit in die Oberliga hochrutschte.