Foto: Archiv (Sandra Brock)

Das Wahrzeichen der Urmenschstadt wird voraussichtlich im Herbst den Hügel auf dem Schnaidt-Areal verlassen und künftig die Mitte des Kreisverkehrs schmücken.

Steinheim - Der Steppi kommt auf den Kreisel“, so lautet die gute Nachricht aus dem Steinheimer Rathaus. Bei einer Verkehrsschau Ende vergangener Woche haben die Vertreter der anwesenden Behörden ihr Okay dafür gegeben, dass der Stahlkoloss künftig in der Mitte des neuen Kreisverkehrs stehen darf.

Es war der Wunsch-Standort von Verwaltung und Gemeinderat. Ob der Steppi aber in dem neuen Rund an der Volksbank-Kreuzung überhaupt stehen darf, war die große Frage. Schließlich kämpfen die Großbottwarer seit Monaten um den Verbleib ihres Storchs im Kreisel, und auch in anderen Kommunen sind die Kreisverkehre und die Installationen auf ihnen auf den Prüfstand gekommen.

Doch „die Regelungen innerorts sind anders als die außerorts“, erklärt der Steinheimer Bürgermeister Thomas Rosner. Deshalb lasse sich der Steppi nicht mit dem Storch vergleichen, der auf einem Kreisverkehr vor den Toren Großbottwars steht. Es werde im Ort schlicht langsamer gefahren, sodass die Behörden hier kein generelles Gefahrenpotenzial sehen. Grünes Licht von den Verkehrsexperten gab es auch deshalb, weil die fünf Straßen, die auf den Kreisverkehr zuführen, den Steppi quasi nicht oder kaum treffen würden, wenn man schnurgeradeaus weiterfährt. Das wäre nur beim Bahnweg der Fall. Wer von dort aus kommt, fährt aber mit noch geringerer Geschwindigkeit.

Diese Dinge seien alle „sehr hypothetisch“, so der Bürgermeister. Umso mehr freut es ihn, dass der Steppi nun wirklich auf den Kreisverkehr umziehen darf. Dass er vom Hügel auf dem Schnaidt-Areal wegmuss, ist zwar nicht akut. „Aber jetzt ist eben der Kreisverkehr gerade fertig und wir standen vor der Frage: Was soll drauf?“, so Rosner.

Über kurz oder lang ist der aktuelle Standort des Wahrzeichens aber eben auch hinfällig. Denn die Stadt hat damals das Areal mit Fördermitteln vom Land gekauft und die alten Gebäude darauf abreißen lassen. Zehn Jahre lang darf Steinheim das Gelände nicht weiterverkaufen, so die Regeln. Drei Jahre davon sind zwar erst um, aber danach „werden wir es vermarkten müssen“, erklärt der Bürgermeister. Denn zum einen brauche man das Geld, zum anderen sei der Parkplatz, der dort momentan provisorisch befindet, auch nicht derart dringlich.

Und wenn man das Areal vermarktet, wird auch der Hügel der Vergangenheit angehören, weil der restliche Grund und Boden nicht groß genug für eine Bebauung welcher Art auch immer ist. Also hätte Steppi irgendwann ohnehin umziehen müssen und „er soll an einen Ort, an dem er wirken kann“, betont der Rathaus-Chef. Genau das könne er auf dem Kreisel.

Dort soll er so platziert werden, dass er in Richtung Murr schaut und damit die Autos, die von dort aus nach Steinheim kommen, begrüßt. Wie das Fundament gestaltet wird, damit Steppi auch im Kreisverkehr fest steht, werde momentan noch abgeklärt, so Rosner. Um ihn herum kann er sich gut ein Blumenbeet oder Ähnliches vorstellen.

Wenn alles klappt, soll die offizielle Einweihung des Kreisverkehrs mit Grußworten und kleinem Fest Ende September/Anfang Oktober stattfinden. Zu diesem Termin soll dann auch der Steppi „umgelupft“ werden. Die drei bis vier Tonnen Stahl werden per Schwerlastkran von A nach B gebracht. Der Verkehr könnte während der kurzen Sperrung über die Bahnhofstraße umgeleitet werden.