Foto: Frank Wittmer

Idylle bleibt nur dank der Pflege des Albvereins erhalten. Der Verein möchte das ersetzen, was durch Bewirtschaften nicht geht.

Steinheim - Damit im Otterbachtal auch weiterhin die Karthäusernelken blühen, hat der Albverein nun einen Balkenmäher im Wert von 15 000 Euro gespendet bekommen. Allerdings kann man sich das Gerät nicht einfach so ausleihen, wie der Naturschutzwart Max Kubitscheck zunächst angenommen hatte. „Das ist ein Profigerät, das können wir nicht einfach so bedienen“, meinte der stellvertretende Präsident des Schwäbischen Albvereins, Reinhard Wolf aus Marbach.

Kommt der Balkenmäher nach Steinheim, kommt der Pflegetrupp des Albvereins gleich mit. Junge Männer wie Floris Kreuzer, der hier gerade sein Freiwilliges Ökologisches Jahr macht, wissen mit dem Gerät umzugehen. „Der Albverein besitzt rund 200 Hektar an eigenen Flächen, wir übernehmen aber auch Auftragsarbeiten wie hier am Sommerrain für die Stadt Steinheim.“ Oder am Burgberg, wo der Pflegetrupp Trockenmauern instand hält.

Damit die „Idylle am Wegesrand“, wie Wolf es ausdrückt, auch so bleibt, ist einiges an Muskel- und Maschineneinsatz nötig. „Früher war hier eine Schafweide, dann ist der Sommerrain völlig verbuscht“, erinnert sich Wolf. „Was durch Bewirtschaften nicht mehr geht, das muss der Mensch durch Pflege ersetzen“, so die Philosophie des Albvereins. So offen, wie sich der Sommerrain jetzt präsentiere, mache er seinem Namen alle Ehre, findet Wolf.

Damit neben Wald, Acker und Wiese noch mehr solcher Kleinode für Blühendes und Insekten erhalten und gepflegt werden können, hat die Stuttgarter Hofbräu Umweltstiftung jetzt eine Großoffensive gestartet. „Wir werden Geräte im Umfang von 100 000 Euro finanzieren“, sagte Vorstand Franz Xaver Brummer gestern bei der Übergabe des Balkenmähers, für die man sich mit dem Steinheimer Otterbachtal „den mildesten Teil des Vereinsgebietes“ ausgesucht hat, wie Wolf anmerkte.

Unter den Augen des früheren Vizepräsidenten des Albvereins und heutigen Ehrenmitglieds Professor Theo Müller aus Steinheim sowie anderen Gästen wurde dann der Balkenmäher angeworfen. Zum „Stresstest“ bei einem richtigen Pflegeeinsatz ist es gestern allerdings nicht gekommen. „Nachdem es die ganze Nacht geregnet hat, haben wir das Ganze abgeblasen“, so Wolf. „Die Hänge sind einfach zu rutschig, das ist dann doch zu gefährlich.“

Aber grundsätzlich ist der einachsige Balkenmäher das richtige Gerät für abschüssige Hänge. „Die Maschine ist durch den tiefen Schwerpunkt optimal für den Einsatz in schwierigem Gelände geeignet, erklärte Wolf. „Das Gerät behält die Bodenhaftung, ohne den Untergrund stark zu komprimieren und schont somit die wertvollen Flächen.“

Der Mäher sei langlebig, robust und könne durch den Anbau verschiedener Zusatzgeräte für unterschiedliche Zwecke genutzt werden. Daneben sei die Sicherheit ein wichtiger Aspekt. „Professionelle Gerätschaften sind das A und O für erfolgreiche Landschaftspflegeeinsätze“, ist sich Reinhard Wolf sicher.