Reihenhäuser wie hier im Bild nutzen den zur Verfügung stehenden Grund optimal aus. Foto: KS-Images.de

Ausschuss lehnt Gesuch für vier Reihenhäuser ab, weil die Bebauung zu massiv ausgefallen wäre.

Steinheim - Weil speziell in der Region Stuttgart Flächen ein ausgesprochen rares Gut sind, sind im Prinzip alle Kommunen froh, wenn die innerstädtischen Baupotenziale ausgeschöpft werden. Allerdings gibt es in der Hinsicht auch Grenzen. Das belegt ein Gesuch, das am Dienstagabend im Steinheimer Ausschuss für Technik und Umwelt behandelt wurde. Demnach sollten auf einem Grundstück in der Karlstraße, auf dem momentan lediglich ein Gebäude steht, gleich vier Reihenhäuser realisiert werden. Und das war nach dem Geschmack der Runde des Guten eindeutig zu viel. Die Stadträte lehnten das Vorhaben in dieser Form ab.

„Wir sind angehalten, innerörtlich nachzuverdichten“, sagte der Bürgermeister Thomas Winterhalter. Und grundsätzlich sei es auch in Ordnung, gerade die großen Grundstücke besser auszunutzen. Aber eben nicht in diesen Ausmaßen wie jetzt in der Karlstraße angedacht. „Das Ding ist total zugepflastert. Anders kann man es nicht sagen“, pflichtete der Bauamtsleiter Frank Fussenegger bei. Die anvisierte Bebauung falle sehr massiv aus.

Kritisch betrachteten auch die Stadträte die Planungen, die ihnen vorgelegt wurden. „So wie es dargestellt ist, werde ich nicht zustimmen können. Das ist viel zu groß“, meinte Uwe Körner von der SPD. Er könne sich auf dem Gelände eine Bebauung mit einem Doppelhaus oder drei schmäleren Reihenhäusern vorstellen. Das sei das Höchste der Gefühle. „Vom Typ passt das nicht rein. Wir haben hier hauptsächlich Einfamilienhäuser“, fügte Regina Traub, Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, hinzu. Es gehe auch nicht, „die ganze Straße mit Carport und Stellplätzen zuzumachen“. Wo sollten dann bitteschön noch Mülleimer oder Abstellmöglichkeiten für Fahrräder berücksichtigt werden, fragte sie rhetorisch. „Das Grundstück ist zu arg ausgemostet“, fasste sie zusammen.

Auch Horst Trautwein von der CDU findet, dass die Bebauung für das Grundstück zu massiv ausfallen würde. Die Wohnräume könnten dann ja nur fünf Meter breit sein. „Das ist fast gar nichts“, sagte er. Letztendlich könne er sich auf dem Areal keine vier, sondern nur drei Reihenhäuser oder ein Mehrfamilienhaus vorstellen. Das seien auch aus seiner Sicht die möglichen Optionen, sagt Frank Fussenegger auf Nachfrage. Darüber hinaus komme wie von Uwe Körner angesprochen ein Doppelhaus infrage. So wie das Gesuch aber bislang gestaltet war, riet auch der Chef des Bauamts, das Einvernehmen nicht zu erteilen.

Wobei die Verwaltung beim Verschicken der Unterlagen noch auf eine Zustimmung plädiert hatte. Diese Meinung wurde aber revidiert, als die so genannte Straßenabwicklung nach dem Stichtag doch noch im Rathaus einging. Diese vermittelt einen Eindruck davon, wie sich ein Haus in die Umgebungsbebauung einfügt, wenn man davor steht. Als Konsequenz daraus werde er künftig auch nur noch solche Vorhaben auf die Tagesordnung nehmen, bei denen diese Ansicht bis zum Abgabetermin vorliegt, kündigte Frank Fussenegger an.