Zwischen Riedhalle und Bach soll die neue Sportstätte entstehen. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Die Verwaltung schlägt vor, hinter der Riedhalle eine weitere Sporthalle anzudocken.

Steinheim - Auf der Wunschliste der Steinheimer Vereine steht seit Jahren ein Punkt ganz weit oben: eine neue Sporthalle. Doch umgesetzt wurde dieses Anliegen, mit dem der Engpass an Übungsmöglichkeiten beseitigt werden soll, bis heute nicht. Das könnte sich jetzt aber ändern. Die Verwaltung schlägt vor, zwischen Riedhalle und Riedbach eine neue Trainingshalle errichten zu lassen. Vorausgesetzt, der Gemeinderat bringt das Vorhaben in seiner nächsten Sitzung am kommenden Dienstag auf den Weg, könnten die Baukräne schon 2019 aufgestellt werden. „Das ist das Ziel“, sagt der Bürgermeister Thomas Winterhalter.

Erledigt haben sich damit wohl auch die Pläne für eine so genannte Kaltsporthalle, die lange als favorisiertes Modell galt. „Wir haben den Bedarf in diesem Jahr abgefragt, dabei kam aber schnell heraus, dass eine solche Variante nicht gewünscht wird“, berichtet der Rathauschef. Stattdessen hätten sich die Clubs für eine klassische Trainingshalle ausgesprochen. Und weil die Stadt nicht an den Bedürfnissen der Sportler vorbeiplanen wollte, wurde dieser Faden aufgegriffen. Hinter den Kulissen wurden von einem Architekturbüro auch schon Vorentwürfe entwickelt. Die Räte können sich nun zwischen zwei Varianten entscheiden: einer etwas kleineren, die mit rund 2,7 Millionen Euro zu Buche schlagen würde, und einer größeren, für die um die 3,4 Millionen Euro in die Hand genommen werden müssten. Nach dem Geschmack der Verwaltung würde die günstigere Option ausreichen. Der Bedarf der Vereine könne dort auf alle Fälle gedeckt werden, auch wenn nicht ganz so viel Platz wie bei der größeren Alternative vorhanden sei, betont Thomas Winterhalter. Der Bürgermeister gibt zudem zu bedenken, dass der Flächenverbrauch bei der von der Verwaltung favorisierten Variante geringer wäre und sie sich auch besser ins Landschaftbild einfüge. Und nicht zuletzt sei die kleinere Halle natürlich auch wirtschaftlicher, stellt der Schultes fest.

Das ist insofern kein unwichtiger Aspekt, als die Stadt noch weitere Großprojekte schultern will. Zum Beispiel die Sanierung der Riedhalle, die sich nach neuesten Schätzungen auf rund vier Millionen Euro belaufen dürfte – und nun ebenfalls vorangetrieben werden soll. Allerdings: Ziel der Verwaltung ist, zunächst die neue Trainingshalle zu errichten. Denn dann hätte man schon ein Ausweichquartier zur Hand, wenn die Handwerker die Riedhalle auf Vordermann bringen. Im Idealfall wären die beiden Großvorhaben bis Ende 2022 abgeschlossen, sagt Thomas Winterhalter. „Dazu muss aber alles ineinanderpassen“, will er nicht zu viel versprechen und warnt vor den vielen Unwägbarkeiten, die bei Projekten in dieser Dimension naturgemäß auftauchen können. Selbstverständlich müsse auch der Gemeinderat seinen Segen geben. Außerdem stellt sich die Frage, ob das Ganze auch durchgezogen werden soll, wenn entgegen der Hoffnung die anvisierten Zuschüsse der öffentlichen Hand nicht fließen. Fest steht für die Verwaltung jedenfalls, dass mit dem Neubau der Trainingshalle, die eine direkte Verbindung zur Riedhalle bekommen soll, der Engpass in Sachen Übungsflächen erst einmal beseitigt wäre. Insofern könnte eine neue Blankensteinhalle, die die Kommune ebenfalls im Hinterkopf hat, komplett ohne sportliche Nutzung konzipiert werden.

Aber dieses weitere Großprojekt, betont Thomas Winterhalter, stehe aktuell nicht auf der Agenda, sondern erst perspektivisch.