Warum und vor allem wie brennen unterschiedliche Stoffe? Mit altersgerechten Experimenten bringen die Jugendlichen die Kinder zum Staunen. Foto: avanti

Die Freiwillige Feuerwehr hat eine Kindergruppe innerhalb der Jugendfeuerwehr gegründet.

Steinheim - Eigentlich wollte William Epple schon lange zur Feuerwehr. Genauer gesagt zur Jugendfeuerwehr. Die große Schwester ist sogar schon bei den Aktiven. Aber William ist erst neun Jahre alt und damit zu jung. Bis jetzt – denn die Freiwillige Feuerwehr (FFW) Steinheim hat nun eine Kindergruppe innerhalb der Jugendfeuerwehr ins Leben gerufen.

An diesem Samstagvormittag ist deshalb eine große Informationsveranstaltung in der Fahrzeughalle der Feuerwehr. Es sind viele Eltern mit ihren Kindern gekommen, um sich das Angebot genauer anzusehen. Die Eltern von William Epple sind bereits begeistert: „So etwas ist schon sehr wichtig für den Zusammenhalt der Kinder“, sagt Jonny Epple. Mit den vielen schulischen Verpflichtungen würden die sich oft kaum noch in der Freizeit sehen.

Um für die neue Kindergruppe zu werben, haben sich die zehn künftigen Betreuer eine Reihe von Spielen ausgedacht. An einer Station können sie üben, einen Feuerwehrschlauch schnell zu entrollen, indem sie auf Kegel zielen. An einer anderen Station geht es darum, aus einem dunklen Raum mit vielen Hindernissen einen Plüschbären zu retten. Am beliebtesten ist aber die Station mit den Experimenten. Dort riecht es schnell nach Karamell, nachdem Pascal und Matze aus dem Betreuerteam dort Zucker angezündet haben. Sie erklären den Kindern, warum verschiedene Dinge brennen und wie die Flamme aussieht – anhand eines Teelichts und eines Bunsenbrenners. „Die blaue Flamme des Bunsenbrenners ist deutlich heißer als die des Teelichts“, erklärt Matze. Der heißeste Punkt sei dabei direkt an der Spitze der Flamme. Er demonstriert das, indem er ein Holzscheit und eine Laugenbrezel abwechselnd in die Flamme des Brenners und des Teelichts hält – bei ersterem fängt beides schneller Feuer. Die Kinder staunen.

Für die Kindergruppe hat die FFW Steinheim einen spielerischen Ansatz gewählt. Mitmachen dürfen alle Steinheimer Kinder ab der ersten Klasse. Geplant sind Ausflüge, gemeinsames Kochen und Backen und viel Bewegung. Selbstverständlich steht aber auch Wissen über Erste Hilfe, Verkehrserziehung und kindgerechte Experimente mit Feuer auf dem Plan. Treffen wird sich die Gruppe immer am letzten Samstag des Monats von 10 bis 12 Uhr.

„Wir versprechen uns in erster Linie davon, dass die Kinder Spaß haben“, sagt Stefanie Schäffer-Lang, die die Kindergruppe leiten wird. Viele seien neugierig auf die Feuerwehr. Wichtig ist ihr zu sagen, dass die Aktivitäten auch von den Kindern ausgehen sollen. „Wir schauen, wie die Gruppendynamik ist und entscheiden dann.“ Und natürlich hoffen die Steinheimer, dass viele Kinder in die Jugendwehr wechseln.