Geben dem Jubiläum der Steinheimer Ortsgruppe einen angemessenen Rahmen (von links): Frank Gellert (zweiter Vorsitzender), Claudia Kunz (Schriftführerin) und Frank Großmann (erster Vorsitzender). Foto: avanti

Die Ortsgruppe Steinheim der Katholischen Arbeiterbewegung besteht seit einem halben Jahrhundert.

Steinheim - Einsatz für eine soziale, nachhaltige und demokratische Markwirtschaft hat sich die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) auf ihre Fahnen geschrieben. Die Ortsgruppe Steinheim, die zur Pfarrei Heilig Geist gehört, feierte am Sonntag ihr 50-jähriges Bestehen. Ein musikalischer Festgottesdienst wurde ebenso zelebriert wie ein gemeinsames Mittagessen im Franziskushaus. Dort bot die Aktionsgruppe „Buschtrommel“ gleichzeitig ihren traditionellen Martinimarkt mit fair gehandelten Produkten an.

Schon der Gottesdienst zum Auftakt der Jubiläumsfeier bekam einen besonderen Rahmen. Neben musikalischen Beiträgen vom Heilig Geist Chor präsentierte eine für diesen Anlass formierte Band aus 14 Musikern die Rockmesse „Spuren der Hoffnung“ unter der Leitung von Ulrich Hofmann. Heinrich Klöpping, Pfarrer i. R., leitete den Gottesdienst. Er fungiert auch als geistlicher Begleiter des KAB. Mitglieder und Freunde des KAB fanden sich zur Mittagszeit im Franziskushaus ein, wo schon der Tisch für ein gemeinsames Maultaschenessen gedeckt war. Der Erlös daraus fließt in die katholische „Aktion Martinusmantel“, die sich für Arbeitslose einsetzt.

So auch die Einnahmen von der Buschtrommel. Fair gehandelte Schokolade, Kaffee, Wein und andere Lebensmittel wurden neben Handgemachtem wie Taschen von der Aktionsgruppe feilgeboten. Das passte zum Geburtstagskind KAB, weil auch ihr Anliegen und ihr großer Einsatz in einer weltweiten menschenwürdigen Wirtschaft liegt. „Für eine Ökonomie des Teilens“ sei der Appell der KAB Diözese Rottenburg-Stuttgart, erklärte Joachim Kühner, KAB-Regionalsekretär bei seiner Rede an die Besucher, unter denen auch Murrs Bürgermeister Torsten Bartzsch war. Wobei die menschliche Arbeit Vorrang gegenüber dem Kapital haben müsse, so Kühner. Dafür würde sich die KAB auch in Zukunft aktiv einsetzen.

Über die Chronik der Steinheimer Gruppe konnte man sich auch mit einem Prospekt und auf Schautafeln im Saal informieren. 60 Frauen und Männer hatten sich 1966 unter dem Namen „Katholisches Werkvolk“ zusammengeschlossen. 1971 wurde der Dachverband der KAB gegründet und die Ortsgruppe umbenannt, die heute 42 Mitglieder hat. In dem halben Jahrhundert hat sich die Gruppe mit ihrem Programm aktiv für ein katholisch sozial geprägtes Miteinander eingesetzt. Seit 1999 gestaltet man die Maiandacht am Wegkreuz der KAB. Beim Steinheimer Straßenfest wird bewirtet. Auch Ausflüge werden veranstaltet wie der große Jahresausflug, in diesem Jahr nach Ansbach. Traditionell gibt es eine Adventsfeier. Zudem finden regelmäßig Vorträge und Filmabende mit aktuellen Themen aus aller Welt statt. Ein geselliges Miteinander steht stets im Fokus der KAB, beispielsweise bei den Unternehmungen Kinderkegeln, Frauentreff oder während der Seniorenwallfahrten. Beim Projekt „Schule und Beruf“ bieten sich Erwachsene mit Berufserfahrung Jugendlichen auf ihrem Weg ins Berufsleben mit Rat und Tat an.