Der Steinbruch zwischen Höpfigheim und Mundelsheim aus der Vogelperspektive. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Die Epple-GmbH will auf 1,7 Hektar mehr als bisher abbauen.

Steinheim - Der erste Schritt ist gemacht: Der Steinbruch der Firma Karl Epple GmbH & Co. KG kann erweitern – zumindest, wenn es nach der Stadt Steinheim geht. Der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) hat in der Sitzung am Dienstagabend dem Vorhaben zugestimmt. Es geht um eine 1,7 Hektar große Fläche, die sowohl im Westen als auch im Norden und Osten bereits an Abbaufläche grenzt, wie der technische Leiter des Kies- und Schotterwerkes, Peter Antweiler, erklärte. Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts habe das Unternehmen die Steinbruchfläche von der Gemeinde Höpfigheim erworben. „Dann haben wir uns von Süden nach Norden vorgearbeitet.“

Bereits im Jahr 2008 hat das Familienunternehmen den Antrag gestellt, den Muschelkalksteinbruch auf Mundelsheimer und Höpfigheimer Gemarkung in östlicher Richtung in zwei Stufen um rund 12,5 Hektar bei einer Abbautiefe von etwa 90 Metern zu erweitern – und die Genehmigung dafür auch bekommen. Erweitert wurde allerdings nicht „auf voller Breite“ wie Antweiler erklärte. Der Grund: Gleich drei Hochspannungsleitungsmasten hätten versetzt werden müssen. „Vor zehn Jahren wollten wir aber nicht alle Masten versetzen – einen müssen wir jetzt noch.“

Mit dem Denkmalschutz muss sich die Firma Amprion, der Betreiber einer Leitung, noch auseinandersetzen, denn das Unternehmen will die dortige Leitung demontieren, der Mast ist jedoch derzeit als technisches Denkmal eingestuft. _

Die geplante Erweiterung habe, was die Immisionen angeht, keine wesentlichen Auswirkungen, betonte Peter Antweiler in der Ausschuss-Sitzung am Dienstag. „Wir kommen nicht näher an Höpfigheim und Mundelsheim.“ Mit den zusätzlichen 1,7 Hektar könne der Steinbruch weitere 24 Jahre betrieben werden. Antweiler: „Die bestehende Fläche reicht noch für 20 Jahre, die neue für weitere vier Jahre.“ Die jährliche Abbaurate liegt bei etwa 224 000 Kubikmetern. Ein Rekultivierungskonzept für die regionalplanerisch gesicherte Fläche liege bereits vor. „90 Prozent wird als landwirtschaftliche Nutzfläche rekultiviert.“

Für ihn und seine Kollegen sei das Thema Immissionen ausschlaggebend, erklärte Grünen-Rat Rainer Breimaier. Die Rede sei von keinen „wesentlichen“ Auswirkungen, nahm er Bezug auf die schriftlichen Ausführungen und hakte nach, was unter „wesentlich“ zu verstehen sei. „Wir nehmen Fläche weg – und das ist natürlich eine Auswirkung. Außerdem ist der Boden nach der Rekultivierung ein anderer“, sagte Antweiler. Auch wenn die Kommune jetzt ihr Einvernehmen gegeben hat – es liegen noch nicht alle Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange vor. Bis im Herbst soll das im April eingeleitete Verfahren abgeschlossen sein. Unüberwindbare Hemmnisse zur Umsetzung des Projekts sind nach Antweilers Auffassung keine vorhanden. Dass die Steinheimer sogar einstimmig Ja gesagt haben, freut den technischen Leiter.“ Man ist natürlich immer froh, wenn es Zustimmung gibt, allerdings war der Stein, der mir vom Herzen gefallen ist, als es grünes Licht für die Erweiterung im Jahr 2008 gegeben hat, etwas größer“, sagt Peter Antweiler am Tag nach der Sitzung mit einem Schmunzeln.