Auf dieser Freifläche zwischen Blankensteinschule und den Tennisplätzen soll das neue Jugendhaus angesiedelt werden. Foto:  

Die Trennung vom bisherigen Architekten wird besiegelt. Zudem gibt es Lob für die schnelle Reaktion der Verwaltung – die einen neuen Entwurf vorlegt.

Steinheim - Für seine Entwurfsskizzen zum neuen Jugendhaus am Verbindungsweg vom Schulcampus in Richtung Wohngebiet Horrenwinkel gab es für das Büro Otto Hüfftlein-Otto (OHO) im Herbst von allen Seiten Anerkennung. Umso überraschender war dann die Nachricht, dass sich die Stadt von den Architekten trennen wolle. Begründet wurde dies vor allem damit, dass man sich über das Leistungspaket nicht verständigen konnte – und damit keine gute Basis für eine weitere Zusammenarbeit sah (wir berichteten). Seit der Sitzung des Gemeinderats am Dienstag ist das Ganze auch offiziell. Das Gremium segnete einmütig den Vorschlag der Verwaltung ab, den Beschluss zur Beauftragung der Planer aufzuheben. Zugleich gab das Gremium grünes Licht für den Vorentwurf, den der Bauamtsleiter Frank Fussenegger in der Zwischenzeit entwickelt hatte.

Fussenegger wird nun auch die Entwurfsplanung vorantreiben, ehe das Büro Hans-Peter Hack aus Stuttgart die Federführung übernimmt. Auch dafür gab es das Okay vom Gemeinderat. Zudem war sich die Runde einig, die Projektsteuerung nun doch nicht in fremde Hände zu geben, sondern im eigenen Haus zu belassen.

Frank Fussenegger hatte zuvor darauf hingewiesen, dass mit Hans-Peter Hack jemand ins Boot geholt werde, der das Projekt bis zum Ende betreue. Er wird somit auch für die Leistungsphase 9 zuständig sein, bei der es um die Gewährleistung geht. „Das Büro Otto-Hüfftlein-Otto bestand hingegen darauf, die Leistungsphase 9 nicht zu übernehmen“, erklärte der Leiter des Bauamts. Aber die gehöre nunmal auch zum Paket. Das sorge dafür, dass bei der Bauleitung sorgfältiger darauf geachtet werde, ein Vorhaben mängelfrei durchzuziehen. Damit wolle er keinesfalls unterstellen, dass OHO in dem Punkt unzuverlässig sei. Aber seiner Erfahrung nach sei man damit eher auf der sicheren Seite.

Argumente, die die Räte voll nachvollziehen konnten. Quer durch alle Fraktionen wurde auch das beherzte Handeln der Verwaltung und insbesondere der spontane Einsatz von Frank Fussenegger gelobt, ohne den der Zeitplan wohl nicht zu halten gewesen wäre. „Sie haben auf die besondere Situation reagiert. Das können wir nur gutheißen, wenn jemand so engagiert und straight arbeitet“, erklärte Regina Traub von der SPD. Gleichwohl findet sie es bedauerlich, dass es mit dem Büro OHO nicht funktioniert hat. Dessen Konzept sei sehr überzeugend gewesen. „Wir alle waren von dem Entwurf begeistert“, pflichtete Renate Eggers von der CDU bei. Leider habe man sich mit den Verantwortlichen nicht auf einen Vertrag verständigen können. Doch wichtig sei letztlich, dass man über die Kosten im Bilde ist und diese auch im Rahmen bleiben. „Wir benötigen keinen Prunkbau“, stellte Renate Eggers fest. Sie erinnerte zudem daran, wie wenig Spielraum man zeitlich habe, weil der Mietvertrag des alten Jugendhauses auslaufe. Alles in allem sei die Entscheidung richtig – und noch rechtzeitig reagiert worden.

Timo Renz von den Freien Wählern räumte ein, dass die Mitglieder seiner Fraktion anfangs entsetzt gewesen seien, als sie von der angestrebten Trennung gehört hätten. „Wir sahen das Projekt schon in weiterer Ferne.“ Da man inzwischen jedoch die Beweggründe kenne, könne man den Beschluss mittragen. „Es ist für uns was Neues, dass bei der Verwaltung nicht nur Ideen zählen, die hier Konsens waren, sondern dass auch die finanziellen Rahmenbedingungen passen müssen“, erklärte er. Überdies habe die Verwaltung nach dem Scheitern der Verhandlungen nicht die Hände in den Schoß gelegt, sondern sofort eine Alternative aus dem Hut gezaubert.

Rainer Breimaier von den Grünen stand ebenfalls hinter der Neuorientierung. Alle Beteiligten seien zwar davon angetan gewesen, wie man von OHO beim Sondierungsprozess mitgenommen wurde. „In der anschließenden Arbeitsphase zeigten sich zwischen OHO und Verwaltung aber alsbald unterschiedliche Vorstellungen, was genau vertraglich fixiert werden sollte und was nicht“, konstatierte er. Es sei Sand im Getriebe gewesen, was die künftige Zusammenarbeit nachhaltig infrage gestellt habe. Dabei sei genau das für Steinheim „ein absolutes Muss“. Und die Interessen der Stadt seien maßgebend.