Foto: Werner Kuhnle

Die Räte geben ihr Okay. Im Dezember soll das konkrete Konzept vorliegen. Für Oktober ist der Baubeginn vorgesehen.

Steinheim - Die Stadträte haben in einer Sondersitzung am Montag den Grundsatzbeschluss zum Bau einer Mensa gefasst. Sie soll zwischen Riedhalle und Grundschule nahe des Riedbachs entstehen (wir berichteten). 170 Sitzplätze sind vorgesehen, eine Erweiterung der Mensa in einem weiteren Bauabschnitt ist möglich. Auf zusätzliche Betreuungsräume soll verzichtet werden. Auch die Halle wird als separates Bauwerk erst später verwirklicht. Die Kosten der von dem Gremium abgesegneten Variante liegen bei 11,57 Millionen Euro.

Betrieben werden soll die Mensa mit einer Mischküche, also einer Kombination aus Frisch- und Ausgabeküche. Hartmut Schneider von der Geisel GmbH aus Reutlingen erläuterte in der Sitzung die Unterschiede. Damit könnten die Vorteile beider Betriebskonzepte kombiniert werden. „Zu den angelieferten Speisen können vor Ort auch Schnitzel gebraten, Pfannkuchen gebacken oder Pommes frittiert werden“, so Schneider. Auch die Mensa in Marbach arbeite nach diesem Konzept.

Der Zeitplan sieht vor, dass sich die Planer jetzt an den Vorentwurf machen. Bis Dezember soll er fertig sein. Im April soll der Bauantrag eingereicht werden, und im Oktober soll es mit dem Bau losgehen, damit die Mensa ein Jahr später fertiggestellt werden kann. Den Antrag auf Fördermittel hat die Verwaltung gestern beim Land gestellt – deshalb war auch die Sondersitzung am Montag nötig.

Vor einem Jahr habe man noch an den großen Wurf geglaubt, erinnerte Grünen-Rat Rainer Breimaier. Doch der sei im Dezember zu einer Seifenblase mutiert, als diese von den realen Kosten zum Platzen gebracht worden sei. Zur Erinnerung: Rund 13,8 Millionen Euro hätte die große Lösung, also die Umsetzung von Halle und Mensa in einem Bauabschnitt, gekostet. Die Räte zogen die Notbremse.

Für die jetzige Variante, so Breimaier, würden die Grünen aus voller Überzeugung stimmen. Nicht nur, weil die Mensa das Provisorium beende, sondern auch, weil sie problemlos erweiterbar sei. Die Variante lasse zudem einen großen Spielraum, zu einem späteren Zeitpunkt auch die Halle zu realisieren. „Das ist ein Qualitätssprung für beide Schulen.“

Die Mensa müsse 2016 fertig sein, betonte Regina Traub (SPD). Und natürlich müsse auch die Halle zeitnah ersetzt werden. „Wir planen jetzt für die nächsten Jahrzehnte.“ Generell wäre es ihr lieber, man könnte die Zeit noch einmal zurückdrehen. Denn die Einsparungen im Vergleich zur großen Lösung seien nicht sehr groß. „Und da hätten wir auch ein Mehr an Angeboten gehabt.“ Doch der Blick zurück helfe nichts angesichts des Zeitdrucks.

Sehr froh über die so genannte Variante 3a ist auch die CDU, erklärte Renate Eggers. Schließlich habe ihre Fraktion schon immer diese ursprüngliche Planung favorisiert. „Die Mensa ist ein extra Bau und kann starten, darüber sind wir sehr froh.“ Allerdings plädiere sie dafür, wie in der Projektgruppe besprochen, in der Sitzung jetzt nur den Beschluss für die Mensa zu fassen. „Was mit der Halle passiert, sehen wir morgen oder übermorgen.“ Einen Baubeschluss für die Halle wollen laut Timo Renz auch die Freien Wähler nicht fassen. Auch wenn klar sei, dass sie in absehbarer Zeit gebaut werden müsse. „Aber heute sagen wir Nein zu einem wie in der Sitzungsvorlage formulierten Baubeschluss.“

Bauamtsleiter Christoph Beyer, der in der Sitzungsvorlage den Baubeschluss für Halle und Mensa verankert hatte, erklärte die Gründe. Das europaweite VOB-Verfahren sei noch nicht abgeschlossen, und das sei auch gut, denn würde man es abschließen, müsse man die Planungshonorare ausbezahlen und könne Teile davon nicht sparen. „Es ist eine reine Formalie. Wir wollen ihnen keinen Stadthalle unterjubeln.“ Rathauschef Thomas Rosner erinnerte ans Vorgehen beim Kreisel. „Da hatten wir auch eine Planung in der Schublade, die wir dann zum richtigen Zeitpunkt rausgeholt haben, um Fördermittel zu bekommen.“ Am Ende wurde der Begriff „Baubeschluss“ aus den Anträgen gestrichen und lediglich der Grundsatzbeschluss gefasst, die Mensa zu bauen und die Halle in der Planung sozusagen weiterlaufen zu lassen.