Die Deutsche Post sucht Mitarbeiter für Steinheim und Oberstenfeld. Foto: Archiv (dpa)

Mehrere Zustellstützpunkte der Post sind derzeit unterbesetzt. Das verursacht Probleme.

Steinheim/Oberstenfeld - Bundesweit liefern die Zusteller der Deutschen Post an jedem Werktag rund 59 Millionen Briefe und mehr als 4,6 Millionen Pakete aus. Und meistens erreichen die Sendungen ihren Empfänger auch innerhalb weniger Tage – doch das gilt derzeit für das Bottwartal nicht immer. Nach einem Bericht über die verzögerte beziehungsweise ausfallende Lieferung in Beilstein und Oberstenfeld hat sich auch ein Leser aus Murr gemeldet, der ebenfalls oft vor einem leeren Briefkasten steht.

„Die Personaldecke ist derzeit leider in unseren Zustellstützpunkten Oberstenfeld und Steinheim recht dünn“, erklärt der Pressesprecher für Baden-Württemberg der Deutschen Post, Hugo Gimber. Ein Problem, dass sich laut seiner Aussage schon seit Monaten hinzieht und durch krankheitsbedingte Ausfälle zusätzlich noch verschärft hat – so wie es nach Beilstein nun auch mit Murr passiert ist.

Die Suche nach neuem Personal läuft unterdessen schon „seit Monaten über die verschiedenen Rekrutierungskanäle wie Internetplattformen oder Plakate“. Leider sei es aber nicht immer einfach, geeignetes Personal zu finden, bedauert Gimber.

Seit einigen Wochen unterstützen daher Mitarbeiter aus anderen Bezirken und der Verwaltung die Zustellkräfte in der Region, erklärt Hugo Gimber: „Aber ortsfremde Arbeiter tun sich schwer in einem Bezirk, den sie nicht so gut kennen.“

So kann auch mit wenig Personal noch die Lieferung aufrechterhalten werden: „Es gibt keine Gebiete, in denen die Zustellung nicht funktioniert. Es geht immer nur um einzelne Zustellbezirke, in denen es mal zu Verzögerungen kommen kann.“ Jüngst sei auch Murr betroffen gewesen, da es nun unvorhergesehene Personalausfälle gegeben habe: „Gehäufte Beschwerden aus Murr liegen uns aber dennoch nicht vor.“ Generell sei die Deutsche Post nach wie vor darum bemüht, die Situation zu lösen: „Wir bitten die Kunden um Verständnis für die aktuelle Situation und entschuldigen uns auch bei den Kunden, deren Sendungen verzögert ausgeliefert wurden.“

Dabei gibt Hugo Gimber zu bedenken, dass nicht jede empfundene Verzögerung auch tatsächlich eine ist. Das Datum im Brief entspräche nicht automatisch dem Datum des Posteingangs: „Das kennen Sie sicher aus privaten Briefen.“ Zuverlässig sei da der Poststempel, da er dokumentiert, wann eine Sendung im Briefzentrum war. Zudem gebe es verschiedene Gattungen an Lieferungen: „Dialogpost, also so etwas wie adressierte Werbung, ist stark verbilligt und kann auch einen Tag länger brauchen.“ Die Deutsche Post schulde allerdings auch bei gewöhnlichen Briefen keine Lieferfrist.