Auf dem Areal können mehrere Reihenhäuser und Garagen entstehen. Foto: Werner Kuhnle

Die Stadträte geben grünes Licht für zehn Reihenhäuser auf dem Grundstück zwischen Hofstattweg und Rielingshäuser Straße. Damit könnten 40 bis 50 Menschen eine neue Bleibe finden.

Steinheim - Die Baulücke an der Rielingshäuser Straße sticht ins Auge. Wenn alles nach Plan läuft, ist sie aber in absehbarer Zeit Vergangenheit. Denn auf dem Grundstück zwischen Hofstattweg und Rielingshäuser Straße sollen zehn Reihenhäuser entstehen. Der Ausschuss für Technik und Umwelt des Steinheimer Gemeinderats hat dem Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich grünes Licht erteilt.

Geplant sind zwei Häuserreihen mit je fünf Eingängen. Die einen hätten ihren Zugang über den Hofstattweg beim Friedhof, die anderen über die Rielingshäuser Straße. Über Letztere sollen auch die sieben Garagen, sieben Autoabstellplätze und der Fahrradabstellplatz zugänglich sein. Die Technikzentrale wäre Richtung Hofstattweg angesiedelt.

Im Juni hatte das Gremium schon einmal über das Vorhaben diskutiert und war – ebenso wie das Landratsamt – zu keinem positiven Ergebnis gekommen. Unter anderem hatte die Kreisbehörde den Fahrradabstellplatz beanstandet.

Mit den neuen Plänen konnten die Steinheimer Räte mitgehen. „Wir haben hier zu prüfen, ob sich der Baukörper in die Umgebungsbebauung einfügt“, brachte es Regina Traub (SPD) auf den Punkt. Wahrscheinlich werde „es ein Fremdkörper, da die Häuser nebenan einfach einen anderen Charakter haben“. Auch spreche sie die sehr einfache Architektur nicht an, so die SPD-Rätin. „Das ist ein Zweckbau und geht Richtung günstiger Wohnbau.“ Und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sei ganz in ihrem Sinne.

So sieht es auch Klemens Weller (Freie Wähler): „Über die Architektur lässt sich streiten, aber so kriegen wir bezahlbaren Wohnraum.“ Horst Trautwein (CDU) findet, „dass eine solche Bebauung immer ein bisschen wie die Faust aufs Auge ist. Ich finde aber, dass es sich einfügt.“ Sein Fraktionskollege Günter Blank hat allerdings mit der Höhe und der Anzahl der Reihenhäuser seine Probleme. „Je eines weniger wäre schon besser.“ Generell begrüßt er es aber, „dass hier endlich was kommt“. Kein Okay für die Planungen gab es vom Grünen Rainer Breimaier. Die „zentrale Kritik“ vom Juni, dass sich der Baukörper nicht in die Umgebungsbebauung einfüge, gelte nach wie vor. „Da hat sich für mich nichts geändert.“

Der Bürgermeister Thomas Rosner brach hingegen eine Lanze für die geplante Bebauung. „Die bisherige Planung hat sich nicht vermarkten lassen.“ Deshalb sei der Investor damals auch wieder abgesprungen. Zur Erinnerung: Bereits 2012/2013 wurden dem Ausschuss für Technik und Umwelt Pläne für eine Bebauung vorgelegt. Das Projekt wurde damals aber nie verwirklicht. Rosner: „Mir wäre es wichtig, dass hier zehn Häuser entstehen und damit etwa 40 bis 50 Menschen eine neue Bleibe finden.“

Das sah letztlich die deutliche Mehrheit des Gremiums auch so und stimmte dem Bauantrag zu. Dass der Abstand des Areals zum benachbarten Friedhof weniger als die vorgeschriebenen zehn Meter beträgt, störte die Steinheimer Stadträte nicht. Sie erteilten eine Befreiung. Ebenso für die Tatsache, dass ein winziges Stück des Grundstücks im so genannten HQ-100-Gebiet liegt, also von einem Hochwasser betroffen sein könnte, das statistisch alle 100 Jahre stattfindet.