Die Maße sind abgesteckt, jetzt kann es losgehen mit dem Neubau im Wellarium. Foto: Werner Kuhnle

Nach der Saison ist vor der Baustelle – so lautet zurzeit das Motto im Mineralfreibad Wellarium in Steinheim. Dort läuft der Neubau des Gastro- und Personaltrakts an.

Steinheim - Strahlender Sonnenschein und Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke: Der eine oder andere hätte dieser Tage sicher viel Lust, noch einmal ein paar Bahnen im Wellarium zu ziehen. Auch Torsten Bartzsch, Vorsitzender des für das Freibad zuständigen Gemeindeverwaltungsverbands Steinheim-Murr, hätte angesichts der langen sommerlichen Witterung in diesem Jahr, die Saison liebend gerne um zwei oder drei Wochen verlängert. Aber das sei schlicht nicht möglich gewesen, betont Bartzsch. Sonst wäre man gleich am Anfang bei einem Großvorhaben in Verzug geraten: Dem Abriss mit anschließendem Neubau des Gastro- und Personaltrakts.

Wasserratten konnten deshalb letztmals am 9. September ihre Bahnen im Wellarium ziehen. Einen Tag später begann im Grunde schon die Mission Umgestaltung. Die Möbel wurden rausgeräumt, die Küche aus- und die Technik zurückgebaut. Außerdem galt es, das Kassenhäuschen mit einer Holzumrandung vor eventuellen Schäden bei den folgenden Arbeiten zu schützen. „Das Häuschen ist erst acht Jahre alt“, stellt Betriebsleiterin Katrin Schulze fest. Es bestehe also kein Grund, es im Rahmen der Umgestaltung anzutasten. Dafür ging es dem Gebäude, aus dem Pommes und Co. serviert wurden, an den Kragen. „Der Abriss begann in der zweiten Woche“, sagt Torsten Bartzsch. Das damit beauftragte Unternehmen habe diesen Job schnell erledigt, ergänzt der Bauleiter Ralf Bauer vom Planungsbüro Richter und Rausenberger aus Gerlingen, das bei dem Projekt die Federführung hat. Der Spatenstich für das neue Gebäude konnte deshalb bereits am gestrigen Donnerstag erfolgen. Eigentlich sollten die Arbeitstrupps erst am kommenden Montag anrücken.

Das ist ganz nach dem Geschmack von Torsten Bartzsch. „Bislang läuft alles positiv. Die Firmen haben fleißig geschafft“, sagt er zufrieden. Nun hoffen er, Katrin Schulze und Ralf Bauer, dass es in diesem Takt weitergeht. Denn bei dem Vorhaben sitzt ihnen die Zeit im Nacken. Schließlich soll die neue Schwimmsaison pünktlich zum 1. Mai eingeläutet werden – und die Kräne und Bagger bis dahin nach Möglichkeit verschwunden sein. Ganz gewiss ist das allerdings nicht. Das Wetter und dabei explizit ein harter Winter könnte diesen Plänen einen Strich durch die Rechnung machen. „Wir haben aber auch einen Puffer eingebaut“, beruhigt Ralf Bauer. Darüber hinaus sei mit keinen Überraschungen mehr zu rechnen, fügt Torsten Bartzsch hinzu. Den Verlauf der Leitungen habe man im Vorfeld abgeklopft, das Gebäude selbst werde ja nicht saniert, sondern von Grund auf neu hochgezogen. Und im Notfall könnte der Betrieb auch unter Restarbeiten starten, versichern Bartzsch, Bauer und Schulze. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir zum 1. Mai fertig sind“, sagt Bauer, unter dessen Oberregie als Nächstes das Fundament gesetzt und Leerrohre für Elektro und Sanitär gelegt werden, ehe die Betonarbeiten folgen.

Wenn dann irgendwann im Frühjahr auch die letzte Schraube eingedreht sein wird, heißt das allerdings nicht, dass der Umbau des Wellariums damit schon endgültig abgeschlossen wäre. Im Herbst, gleich nach der nächsten Badesaison, geht es nämlich mit der Sanierung des Umkleidetrakts weiter. Hier ist eine Modernisierung angedacht. „Es wird zum Beispiel Familienumkleidekabinen geben“, erklärt Torsten Bartzsch. Das Dach soll zudem komplett erneuert werden.

Die Kosten an den beiden Bauabschnitten seien in etwa gleich groß. Insgesamt müsse der Gemeindeverwaltungsverband rund 3,2 Millionen Euro investieren.