Die ersten Bestandsgebäude des Wellariums in Steinheim sind inzwischen 37 Jahre alt und weisen Schäden auf. Foto: Archiv (Werner Kuhnle)

Der Gemeindeverwaltungsverband fasst den Grundsatzbeschluss und beauftragt das Büro Richter + Rausenberger damit, das Personal- und Gastronomiegebäude neu zu bauen sowie den Umkleide- und Sanitärtrakt zu sanieren.

Steinheim/Murr - Zeitgleich hatten die Gemeinderäte von Steinheim und Murr in getrennten Sitzungen bereits dem Projekt zugestimmt (wir berichteten). Das endgültige Ja zur Sanierung der Bestandsgebäude fiel am Donnerstag in der Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbandes (GVV) der Betreiberkommunen Steinheim und Murr. Wie erwartet votierten die entsandten Räte in Murr einstimmig für das Paket.

Die Modernisierung soll in zwei Schritten erfolgen. Zunächst wird für geschätzte 1,75 Millionen Euro nach der Badesaison 2018 der Personal- und Gastrobereich abgerissen und neu gebaut. Nach der Saison 2019 wird der Umkleide- und Sanitärbereich für 1,34 Millionen Euro saniert. „Der Zeitplan ist knackig, aber wir sehen es als machbar an“, sagte Julia Leibiger, Projektleiterin beim Büro Richter + Rausenberger. Insbesondere die Mängel am Dach des Personal- und Gastrogebäudes erforderten einen baldigen Eingriff, erklärte Leibiger. Außerdem gebe es für das Personal nicht in ausreichender Zahl getrennte Räume. Die Betriebsleiterin habe zudem kein Tageslicht in ihrem Büro. Die Mitarbeiter bräuchten eine neue Heizung, sie seien auch in kühlen Jahreszeiten tätig. „Es ist sehr kalt für sie“, warb Leibiger um Verständnis. Sie nannte auch noch einmal die Verbesserungen für den Gastrobereich.

Ob tatsächlich 2018 oder erst 2019 gebaut wird, entscheidet sich mit der Entwurfsplanung Anfang 2018, teilte der GVV-Vorsitzende Torsten Bartzsch mit.

Abrechnung des Erlebnisbeckens und des Umkleidegebäudes

In der Sitzung ging es auch um die Abrechnung des Erlebnisbeckens mit Umkleidetrakt. Es habe gedauert, bis alle Abschlussrechnungen vorlagen, erklärte Torsten Bartzsch. Immerhin habe das Becken schon seine zweite Saison erlebt. Der Ingenieur Jochen Rausenberger rekapitulierte die Kostenentwicklung. In der GVV-Sitzung im Oktober 2015 habe man Erlebnisbecken und Sanitärgebäude mit dem Unterhalt gemeinsam ausgeschrieben, um insgesamt ein kostengünstigeres Ergebnis zu erzielen, so Rausenberger. Die Ausschreibungen brachten dann aber ein höheres Ergebnis, sodass man Einsparungen vornahm – und unter anderem ein niedrigeres Dach konzipierte. Das senkte die Kosten um 23 000 Euro von 1, 098 auf 1, 075 Millionen Euro. Die reinen Baukosten des Erlebnisbeckens und des Sanitärgebäudes seien durch die Ausschreibung von 903 000 Euro auf 961 000 Euro um etwa 6,5 Prozent gestiegen. In der Phase nach der Ausschreibung sei es gelungen, den dann anvisierten Kostenrahmen einzuhalten. Das bestätigte Torsten Bartzsch. „Das Becken war rechtzeitig fertig, aber die Fertigstellung des Umkleidegebäudes hat die Badesaison beeinträchtigt“, bedauerte er bei der Präsentation der Jahresrechnung für 2016.

Finanzen des Gemeindeverwaltungsverbandes Steinheim-Murr

Einstimmig genehmigte die GVV-Versammlung den Rechnungsabschluss für das Jahr 2016. Der Verbandsrechner Martin Pauleit wies darauf hin, dass 83 Prozent des Saisonkarten-Vorverkaufs, rund 190 000 Euro, direkt an der Kasse des Wellariums erzielt wurden. Für die kürzlich abgeschlossene Saison geht Pauleit davon aus, dass die Umlage von 350 000 Euro nicht überschritten wird. Er erwähnte, dass eine Person am 23. Juni im Becken untergegangen sei, es ihr aber wieder gut gehe.

Eintrittspreise für die neue Saison 2018 bleiben gleich

Die Nutzer des Wellariums werden erst von der Badesaison 2019 an mit höheren Eintritten rechnen müssen, teilte Torsten Bartzsch auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Die Preise würden alle vier Jahre erhöht. Das habe nichts mit Bauprojekten zu tun, da diese hauptsächlich über die Umlage finanziert würden.