Schweißtreiben geht es unter den Hexenmasken zu. Foto: privat

Die Fasnachts-Vereine wachsen stark. In Steinheim gibt es sogar eine Warteliste.

Murr/Steinheim - Die Faschingszeit ist vorüber. Der eine freut sich über die Ruhe, der andere fiebert auf das nächste Jahr hin. Auch die Fasnachts-Vereine aus der Region können jetzt kurz durchatmen und auf die Kampagne zurückblicken. „Es war zwar sehr kurz, aber wunderschön“, erklärt Daniel Arnold, Vorstand des Steinheimer 1. Fasnetsvereins. Auch die Vizepräsidentin Sibylle Szüsz der Carnevalsfreunde Murr kann da zustimmen: „Es war diesmal eher ein Sprint, statt ein Dauerlauf.“ Die Narren hatte alle Hände voll zu tun, die eigenen Veranstaltungen zu stemmen und dennoch die Besuche bei Freunden unter einen Hut zu bekommen. Mühen, die sich jetzt bezahlt machen.

Denn die Vereine erleben nach Ende der Kampagne einen großen Zuspruch, so die beiden Vorstände einstimmig. Es gäbe sehr viele Interessenten, die selbst gerne im kommenden Jahr auch ins Häs schlüpfen würden. Die Carnevalsfreunde Murr haben dafür auch noch Kapazitäten. Anders sieht es dagegen in Steinheim aus. „Wir mussten tatsächlich jetzt eine Warteliste anlegen“, so Daniel Arnold. Die Nachfrage sei derzeit so groß, dass nicht jeder sofort mit von der Partie sein kann. Das liege aber nicht etwa an elitärem Denken oder einer Unlust der Beteiligten, erklärt der Vorstand direkt: „Die Herstellung der Häs nimmt intern einfach sehr viel Zeit in Anspruch.“

Vier Mitglieder hätten nämlich 2018 ihr Probejahr hinter sich gebracht und werden somit zu Hästrägern. Dazu kämen noch sechs Neumitglieder , die ebenfalls schon bald zu Glosch’dr Hexa oder Bebbelesdrescher werden . „Und dann haben wir die Jugend, die mit 14 Jahren ihr Häs bekommt und danach aber noch weiter wächst“, erklärt Daniel Arnold mit einem Lachen.

Der Häs-Schnitzer der die Steinheimer beliefert, schafft ebenfalls nur sechs Masken pro Jahr. „Der ist komplett ausgebucht und muss sein Arbeitspensum auf viele Vereine aufteilen“, weiß Daniel Arnold. Das Gewand und Haartücher der Hexen und des Bebbelesdrescher werden zudem von Vereinsmitgliedern selbst angefertigt, was jede Menge Zeit benötigt. „Außerdem wollen wir unsere Neumitglieder auch integrieren und in die Vereinsarbeit einbinden“, so Arnold. Das seien zusammengenommen die Gründe, weshalb der 1. Fasnetsverein derzeit nur eine bestimmte Zahl aufnehmen kann und den Rest auf eine Warteliste für 2019 setzt.

„Aber wir freuen uns natürlich extrem über das Interesse. Das bestätigt uns, dass wir ein junger und dynamischer Verein sind“, freut sich der Vorstand. Die Mitglieder sind dabei nicht nur aus der Region, sondern etwa auch aus Karlsruhe. So ein weitgereistes Mitglied haben die Carnevalsfreunde Murr ebenfalls gewonnen.

„Seit der Prunksitzung haben wir ein Mitglied aus Mainz“ , so Sibylle Szüsz mit Stolz. „Er ist also nicht nur aus der Ferne, sondern sogar aus der Hochburg des Karneval.“ Doch auf diesem „Ruhm“ ruht sich der Verein nicht aus. „Tatsächlich sind die Planungen für die nächste Kampagne am Aschermittwoch um 17 Uhr losgegangen“, so Szüsz. Denn die Murrer Narren feiern Mitte 2018 großes Jubiläum: 44 Jahre gibt es sie mittlerweile. Was genau dafür auf die Beine gestellt wird, ist noch geheim – nur so viel wird verraten: „Wir planen einen Tanz, an dem alle unsere Gruppe teilnehmen.“ Hier gibt es übrigens noch Kapazitäten für Interessierte: Dazu findet am Mittwoch, 28. Februar, in der Gemeindehalle ab 16 Uhr ein „Tag der offenen Tür“ statt.