Die Glasfaserkabel werden in Leerrohrbündel gelegt. Foto: dpa

Gemeinden treten Zweckverband bei.

Murr/Steinheim - Die Kommunen Steinheim und Murr sind am Dienstag jeweils per Ratsbeschluss dem Zweckverband Kreisbreitband Ludwigsburg (KBL) beigetreten. Der Beschluss in Murr erfolgte einstimmig. Auch in Steinheim gab es keinerlei Bedenken. Im Gegenteil: Die Vertreter der Fraktionen sehen in dem Beitritt einen wichtigen Schritt für eine zukunftsfähige Infrastruktur für das Internet.

Ziel des KBL ist, einen flächendeckenden und kostengünstigen Glasfaserausbau sicherzustellen. Die Region Stuttgart will mit den Landkreisen sowie der Landeshauptstadt und allen Kommunen bis 2025 erreicht haben, dass jeder zweite Haushalt sowie alle Gewerbetreibenden und Schulen mit Glasfaser angeschlossen sind.

In einer Ausschreibung waren zwölf Telekommunikationsunternehmen angeschrieben worden. Partner wird die Telekom sein (wir berichteten). Die Gigabit Region Stuttgart GmbH formiert sich aus den Zweckverbänden der Landkreise Ludwigsburg, Göppingen, Esslingen, Böblingen, dem Rems-Murr-Kreis, der Stadt Stuttgart, der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH und der Telekom.

Finanziell bedeutet der Eintritt in den Zweckverband für die Stadt Steinheim genauso wie für die Nachbargemeinde Murr das Einbringen eines Stammkapitals in Höhe von 0,50 Euro pro Einwohner. Darüber hinaus muss ein Geschäftsanteil in Höhe von 7143 Euro erworben werden.

Jeder wolle Glasfaser bis in die eigene Wohnung, erklärte der Steinheimer Rainer Breimaier von den Grünen. „Steinheim soll dabei sein.“ Wolle man einen flächendeckenden Ausbau des Glasfasernetzes, gehe das nur in Form der Partnerschaft zwischen Telekommunikationsunternehmen und öffentlicher Hand. Wichtig sei, dass die jährlichen Investitionsentscheidungen in den Händen der kommunalen Gremien blieben. Ähnlich äußerte sich in Murr Rainer Fröbel von der SPD. Bürgermeister Torsten Bartzsch stellte klar, dass die Telekom flächendeckend operieren wolle und jeder Kommune Angebote mache, welche Einrichtungen und Teile der Gemeinde zunächst ausgebaut werden sollten.

Die Zusagen der Telekom seien ambitioniert, sagte Regina Traub (SPD) in der Steinheimer Sitzung. Digitalisierung sei das Schlagwort der Zeit. „Wir müssen einsteigen.“ Wie wichtig ein koordiniertes, gemeinschaftliches, überregional organisiertes Ausbausystem sei, habe sich für Steinheim mit seinem Vorpreschen bewiesen. „Wir haben in den Jahren 2012/13 und folgende schon erhebliche Investitionen in den Breitbandausbau getätigt. Die Refinanzierungsversprechungen sind nicht eingetroffen und werden sich auch in den kommenden Jahren nicht bewahrheiten“, erinnerte Traub an die Amtszeit von dem damaligen Bürgermeister Thomas Rosner, der das Thema Breitband zur Chefsache erklärt hatte.

Horst Trautwein (CDU) fühlt sich beim Thema Breitbandausbau jetzt auf einem guten Weg. Er hoffe, die Absprachen würden eingehalten. Die Stadt Steinheim müsse schauen, wo man was verlege.