Das frisch gezapfte Bier wird unter den Gästen verteilt. Foto: avanti

Das Marktplatzfest hat Vereinen und Besuchern einiges abverlangt. Trotzdem kamen am Samstagabend viele Gäste nach Steinheim und genossen den Sommerabend.

Steinheim - Das Thermometer schiebt sich der 40 Grad Marke entgegen und gibt dem seit Jahren eingeführten Titel des „Stoinemer Wetters“ am Marktplatzfest eine neue Bedeutung. In den Gassen zwischen den Verkaufsständen ist es nach der Eröffnung weitgehend leer. Dany Arnold, der Vorsitzende der Fasnetszunft, hat sich darauf eingestellt, dass die Besucher erst kommen, wenn die Temperaturen erträglicher sind. Dennoch muss seine Truppe auf alles vorbereitet sein, „Die Kühlwagen packen es fast nicht“, sagt er. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“ Die Anweisung des Chefs an die Helfer: So viel trinken wie möglich. Nicht, dass noch jemand umkippt.

Auch die Ehrengäste der Eröffnung sind froh um das bereitgestellte Mineralwasser und um ein schattiges Plätzchen – auch wenn es nicht für jeden reicht. Fast alle sind sie da. Die Landtagsabgeordneten Daniel Renkonen und Manfred Hollenbach, die Bürgermeister Torsten Bartzsch, Reinhard Rosner samt seinem Nachfolger Markus Kleemann und Birgit Hannemann mit Söhnchen Noah sowie beinahe alle Stadträte.

Nicht zu vergessen die 38 Musiker und die sechsköpfige von Bürgermeister Istvan Kondora angeführte Delegation aus der Partnerstadt Sárvár. Pünktlich zur Eröffnung kehren sie vom Ausflug in die Wilhelma zurück. Am Montag geht es wieder zurück in die Heimat. Hoffentlich in einem klimatisierten Bus. Die Klimaanlage im Bus der ungarischen Freunde habe sich verabschiedet, informiert Bürgermeister Thomas Rosner in seiner Begrüßungsrede. Und da es sich um einen modernen Reisebus handele, gebe es keine Fenster zum Öffnen. „Deshalb hoffe ich, dass sich jemand meldet, der sich mit Klimaanlagen auskennt.“ Ansonsten müssten die Gäste in der Nacht heimfahren, denn der Bus gleiche einer Sauna.

Es laufe einiges nicht so wie geplant, hatte Rosner zuvor über den Besuch gesagt, aber das gehöre dazu. Und dann machte der Rathauschef noch eine öffentliche Liebeserklärung – an die ungarische Sprache und an seine Frau. „Denn die ungarische Sprache ist wie meine Frau. Sie ist wunderschön. Ich liebe sie, aber verstehe sie nicht immer.“

Die Festrede für die Vereine hielt Ulrich Hammerle. Dass man das Fest schon zum 39. Mal feiere, sei keine Selbstverständlichkeit, wenn man sehe, wie viele Feste in der Umgebung „hochgezogen“ worden seien, sagte der TSG-Vorsitzende. Es zu stemmen, sei für die Vereine eine Herkulesaufgabe. Es sei aber auch eine der wesentlichen Einnahmequellen für sie. Die Besucher forderte er auf, vom reichhaltigen Angebot Gebrauch zu machen. „Wer hier durstig und hungrig heimgeht, ist selbst schuld.“ Bei den Anwohnern bedankte er sich, dass sie es ertragen, dass Party gemacht wird.

Schade ist nur, dass die Sperrstunde um 1 Uhr war, findet der Vorstand des TSG, Peter Magg: „Durch die Hitze hatte sich alles nach hinten verschoben. Gut besucht war das Fest erst ab etwa 21 Uhr.“ Dann habe es am Samstag besuchermäßig aber mit den Vorjahren mitgehalten.

Schlechter sah es am Sonntagmittag aus. Die Straßen blieben leer. Nur der Ochsenstand des TSG lockte trotz der Hitze hungrige Gäste an. Kai Löder , der in einem Bierstand mitarbeitete, wünscht sich, dass der Brunnen in Betrieb bleibt, anstatt als Verkaufsstand zu dienen. So gäbe es immerhin eine kleine Abkühlung. Eine andere Möglichkeit der Hitze zu trotzen, hat Antonia Klotzbücher am Langos-Stand des Volkstanzkreis Marbach-Steinheim gefunden: „Meditation!“